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Christmas Garden wird Pelikan-Pate

Patenschaft für Rosapelikane im Zoologisch-Botanischen Garten Stuttgart
Die sechs Rosapelikane in der Wilhelma haben neue Firmenpaten: Die C2 CONCERTS GmbH und die Christmas Garden Deutschland GmbH. Hinter diesen Namen stecken die Veranstalter, die seit 2018 jedes Jahr eines der bekanntesten Events im Zoologisch-Botanischen Garten Stuttgart auf die Beine stellen: Den Christmas Garden Stuttgart.
Melanie Becker, Prokuristin von C2 CONCERTS GmbH, erklärt: „Die Wilhelma ist für uns – C2 CONCERTS und die Christmas Garden Deutschland GmbH – weit mehr als nur ein Veranstaltungsort. Sie ist für uns ein Stück Heimat geworden, das wir jedes Jahr von November bis Januar aufs Neue in ein ganz besonderes Licht tauchen dürfen. Vor allem die Rosapelikane vor der historischen Damaszenerhalle haben es uns und unseren Gästen angetan. Ihr Zuhause, der ‚Lange See‘ direkt vor der Damaszenerhalle, ist jedes Mal ein Highlight und in diesem Jahr sogar als unser Plakatmotiv zu sehen. Mit der Patenschaft möchten wir unsere enge Verbundenheit zur Wilhelma zum Ausdruck bringen und ihren wertvollen Einsatz für Tiere, Natur und Bildung unterstützen.“
Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin zeigt sich erfreut: „Der Christmas Garden Stuttgart ist für viele unserer Besucherinnen und Besucher einer der Höhepunkte des Winters. Er hilft uns jedes Jahr dabei, neue Zielgruppen an die Wilhelma heranzuführen. Der Abschluss der Patenschaft für die Rosapelikane beweist: Die Veranstalter sind auch weit über das eigene Event hinaus vom Konzept des Zoologisch-Botanischen Gartens überzeugt. Wir sind sehr dankbar für dieses Zeichen der Verbundenheit – zumal uns jede Patenschaft dabei hilft, die Wilhelma weiterzuentwickeln.“
Bei den Rosapelikanen handelt es sich um eine der größten Pelikanarten der Welt mit einer Flügelspannweite, die 3,5 Meter überschreiten kann. In der Natur brütet die Art in Kolonien im tropischen und südlichen Afrika, in Südosteuropa sowie in West- und Zentralasien. Rosapelikane gehen gruppenweise auf Jagd: Dabei werden Fischschwärme im Halbkreis ins flache Wasser getrieben, wo die Pelikane sie dann mit ihren breiten Schnäbeln wie mit einem Kescher erbeuten. Bei den sechs Rosapelikanen in der Wilhelma handelt sich um Nachzuchten aus anderen Zoos. Während die drei ältesten Vögel durch ihr pastellrosa gefärbtes Federkleid beeindrucken, verfügen ihre erst knapp zwei Jahre alten Artgenossen noch über ein schlichteres Gefieder: Sie werden erst im Alter von rund drei Jahren vollständig ausgefärbt sein.
zum Bild oben:
Vom 13. November 2025 bis 11. Januar 2026 bringt Christmas Garden Stuttgart wieder abends die Wilhelma zum Leuchten. Tickets sind bereits im Vorverkauf erhältlich.
Foto: Wilhelma Stuttgart/Birger Meierjohann
Die Stiftskirche in Landshut

An der Westfassade ragt der mit 130,1 Metern höchste Backsteinturm der Welt auf
Für die Fertigstellung und Instandsetzung der Raumschale an der Nordseite der Stiftsbasilika St. Martin in Landshut stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale 40.000 Euro zur Verfügung. Den dazugehörigen Fördervertrag überbringt bei einem Pressetermin vor Ort am Mittwoch, den 30. Juli 2025 um 14.00 Uhr Axel Hofstadt, Ortskurator in München der DSD, an Stiftspropst Msgr. Dr. Franz Joseph Baur. Das Gotteshaus ist nunmehr eines von über 640 Objekten, die die DSD, die in diesem Jahr ihr 40-jähriges Jubiläum feiert, dank privater Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Bayern fördern konnte.
Die im Stadtzentrum gelegene Landshuter Stadtpfarr- und Kollegiatstiftskirche St. Martin und Kastulus wurde als Hallenkirche begonnen und um das Jahr 1500 fertiggestellt. Der exakte Baubeginn der auf einem romanischen Vorgängerbau stehenden gotischen Kirche ist nicht bekannt. Als erster mutmaßlicher Baunachweis gilt eine 1389 verfasste Urkunde. 1598 wurde auf Betreiben des Herzogs Wilhelm V. von Bayern das Kollegiatstift St. Castulus von Moosburg nach Landshut verlegt. Dadurch wurde die Martinskirche zur Stiftskirche. 1604 wurden auch die Reliquien des heiligen Kastulus dorthin übertragen. Das Stift wurde 1803 im Rahmen der Säkularisation aufgehoben, aber 1937 wiedererrichtet und 2001 zur Basilica minor erhoben.
Zum Objekt:
Die Martinskirche ist eine dreischiffige Hallenkirche. Zwischen die tiefen Strebepfeiler an den Seitenschiffwänden sind niedrige Einsatzkapellen eingebaut. Auf beiden Seiten befinden sich Portalvorhallen mit reich gestalteten Baldachinen aus Haustein. Die Seitenwände des Langhauses sind zweizonig gegliedert. Mit Ausnahme der skulptierten Bauteile – wie Portale, Friese, Maßwerk und Strebepfeilerabdachungen –, die aus Haustein bestehen, ist mit Kalkmörtel verbundener Backstein das vorherrschende Baumaterial. Als Fundament wurden 5.000 Tannenholzpfähle verwendet, die vollständig im Grundwasser stehen, um jeglicher Fäulnis entgegenzuwirken.
In der Architektur des Langhauses verbinden sich Elemente der Hoch- und Spätgotik. Ihre besondere Wirkung ergibt sich vor allem aus der starken Vertikalisierung der einzelnen Bauteile, wie sie für die hochgotische Baukunst typisch ist. An der Westfassade ragt der mit 130,1 Metern höchste Backsteinturm der Welt auf, der auch die Westportalvorhalle enthält. Seine neun Geschosse verjüngen sich nach oben hin und sind durch Lisenen, Spitzbogenblenden und über Eck stehende Streben gegliedert.
Kleiner Langhals geboren

Nachwuchs bei den Rothschildgiraffen im Zoo Leipzig
Nach den ersten Geburtsanzeichen auf der Kiwara-Savanne ging es für die Giraffe Tamika zunächst in den Stall und dann alles ganz schnell: Die fünf Jahre alte Rothschildgiraffe im Zoo Leipzig hat ein weibliches Jungtier zur Welt gebracht. Ebenso wie die Mutter die Geburt hervorragend meisterte, absolvierte der kleine Langhals die ersten wichtigen Entwicklungsschritte mit Bravour. Bereits weniger als zwei Stunden nach der Geburt hatte sich das Giraffenkalb soweit erholt, dass es bereits aufstehen und stehen konnte und eine weitere Stunde später das mütterliche Euter für die ersten Trinkversuche gefunden hatte. In einer Nachbarbox zum Rest der Herde, zu der auch Vater Matyas und Bruder Kiano gehören, haben Mutter und Jungtier seit Freitagabend Zeit, sich aneinander zu gewöhnen und eine enge Bindung aufzubauen, bevor es dann in den kommenden Tagen in die Herde und in den einsehbaren Besucherbereich geht. Bevor Tamika und ihre Tochter mit den zahlreichen anderen Tierarten wie Grevy-Zebras, Thomsongazellen und Weißnacken-Moorantilopen auf der Savanne vergesellschaftet werden, müssen sie fester Bestandteil der Rothschildgiraffen-Herde werden. „Wir wussten, dass Tamika gedeckt wurde und haben mit der Geburt im Laufe dieser Tage gerechnet. Dass es so schnell und reibungslos gelaufen ist und das Jungtier einen stabilen Eindruck macht, freut uns sehr“, sagt Bereichsleiter Jens Hirmer.
Die Tragzeit bei Rothschildgiraffen dauert ca. 14 Monate. Die Jungtiere werden im Stehen geboren und fallen somit aus einiger Höhe ins Leben. Das schnelle Aufstehen binnen weniger Stunden ist überlebenswichtig, um im natürlichen Lebensraum schnell im Schutz der Herde laufen zu können und vor Räubern geschützt zu sein.
Im Zoo Leipzig leben die Rothschildgiraffen auf der Kiwara-Savanne und im angrenzenden Huftierhaus. Ferienkinder und Urlauber haben somit bei Wind und Wetter die Chance, die grazilen Langhälse Indoor wie Outdoor zu erleben. Sobald das Giraffenkalb in der Herde ist, wird es auch für die Gäste zu sehen sein und den erlebnisreichen Abenteuertag abrunden.
Das gesamte Programm des gegenwärtig stattfindenden Abenteuer-Sommers findet sich online
Das Turniergebäude in Bad Kissingen wurde restauriert
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Spendenaktion von Deutscher Stiftung Denkmalschutz und Stadt war erfolgreich
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) und die Stadt Bad Kissingen starteten im vergangenen Jahr eine gemeinsame Spendenkampagne für die Gesamtinstandsetzung des Turniergebäudes der Stadt mit einem Gesamtvolumen von 2,5 Millionen Euro. 440.000 Euro trug die Kampagne zusammen. Gerade die Möglichkeit, mit einer Spende von 555 Euro Sitzplatz-Pate zu werden, erwies sich als erfolgreich. Über 100 Sitzplatz-Paten-Plaketten werden bei dem anstehenden Festakt der Stadt Bad Kissingen enthüllt, wenn der langgezogene, offene Baukörper am 31. Juli 2025 um 15.30 Uhr wieder seiner Bestimmung übergeben wird.
Im Rahmen des Festaktes überbringt zudem Professor Reinhard Haus, Ortskurator Bad Kissingen der DSD, an Oberbürgermeister Dr. Dirk Vogel eine Bronzetafel mit der Aufschrift „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz“. Die Plakette soll an das Engagement der privaten Förderer der Stiftung erinnern und zu weiterer Unterstützung motivieren. Das Turniergebäude in Bad Kissingen wurde 1922 als neues Freizeitvergnügen am rechten Saale-Ufer im Norden der Stadt als Tribünenbau für Reit- und Fahrturniere sowie für den Flugsport errichtet. Die Stadt bot somit in der schwierigen wirtschaftlichen Situation nach dem Ersten Weltkrieg dem Kurpublikum modernste und beliebte Sport- und Freizeitmöglichkeiten. Die Anlage ist heute ein wichtiges Element der UNESCO-Welterbestätte „Die bedeutenden Kurstädte Europas“.
Das Turniergebäude hat ein flaches Satteldach und zwei Geschosse: eine einfache hölzerne Tribünenüberdachung über einem massiven Sockelgeschoss mit stichbogenartigen Öffnungen. Mittig und an beiden Enden sind dem Bau drei Treppenaufgänge mit Verkleidung aus Rotsandsteinbossen vorgelagert, die mit den pavillonartig gewalmten Dachbereichen darüber korrespondieren und Symmetrie erzeugen.
Das für die Geschichte von Bad Kissingen bedeutende Bauwerk war akut bedroht. Das denkmalgeschützte Gebäude wurde aufgrund der massiven Schädigungen gesperrt. Denn das weiß gestrichene Holzgerüst des Turniergebäudes konnte die Last des Daches nicht mehr tragen, es musste sogar notgesichert werden. Vor allem der nördliche Gebäudeteil war akut einsturzgefährdet. Die durch Starkregen verursachte Feuchtigkeit hatte die Holzstruktur schwer geschädigt. An den Treppenaufgängen war die Sandsteinverkleidung teilweise herabgefallen.
Nachwuchs bei einem der seltensten Hirsche der Welt
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Erneuter Zuchterfolg bei den Mesopotamischen Damhirschen in der Wilhelma
Einst stand er kurz vor dem Aussterben – aber Zoos haben ihn gerettet: Der Mesopotamische Damhirsch. In der Wilhelma ist Mitte Juli 2025 erneut ein weibliches Jungtier zur Welt gekommen, nachdem es schon im Vorjahr Nachwuchs gegeben hat.
Der Mesopotamische Damhirsch war ursprünglich in weiten Teilen des Nahen und Mittleren Ostens verbreitet. Lange Zeit war die Art verschollen, bis sie 1875 im Südwesten des Iran wiederentdeckt wurde – dann aber Mitte des 20. Jahrhunderts erneut als ausgestorben betrachtet wurde. Im Rahmen einer von Georg von Opel finanzierten Expedition stießen deutsche Zoologen 1957 im Iran erneut auf eine Restpopulation von nicht mehr als 25 Tieren. Um den Mesopotamischen Damhirsch vor dem endgültigen Aussterben zu bewahren, wurden Jungtiere in menschliche Obhut gebracht, wo sie den Grundstock für die heutige Reservepopulation bildeten. Der Opel-Zoo in Kronberg im Taunus, der noch heute das europäische Ex Situ-Programm koordiniert, nahm dabei schon damals eine entscheidende Rolle ein. Dank der erfolgreichen Nachzucht in zoologischen Gärten konnte der Mesopotamische Damhirsch in verschiedenen Schutzgebieten sowohl im Iran als auch in Israel wiederangesiedelt werden.
Kerstin Ludmann, die in der Wilhelma als Kuratorin für die Mesopotamischen Damhirsche zuständig ist, betont: „Europäische Damhirsche sind in vielen Wildgehegen allgegenwärtig – und sehen den Mesopotamischen Damhirschen auf den ersten Blick sehr ähnlich. Uns ist es wichtig, die Besucherinnen und Besucher der Wilhelma auch für weniger bekannte Arten zu begeistern. Tiernachwuchs hat dabei immer eine besondere Signalwirkung.“
Wilhelma-Direktor Dr. Kölpin fügt hinzu: „Ohne Zoos wäre der Mesopotamische Damhirsch ganz sicher für immer von unserem Planeten verschwunden. Die Wiederansiedlungen im Iran und in Israel waren erfolgreich: In beiden Ländern leben mittlerweile wieder jeweils mehrere Hundert Tiere. In Zoos, schwerpunktmäßig in Europa, wird aktuell ein Ex Situ-Bestand von insgesamt rund 300 Individuen gepflegt. Da der Mesopotamische Damhirsch immer noch als stark gefährdet gilt, können wir uns nicht leisten, auf diese Reservepopulation zu verzichten.“
Palais Rantzau in Lübeck
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Ein außergewöhnliches Denkmal mit spannender Baugeschichte
Hand aufs Herz: Was ist ein Palais? Die Bezeichnung wird ebenso für Schlösser und Herrenhäuser oder auch für öffentliche Gebäude und prächtige städtische Wohnhäuser verwandt. Hergeleitet ist der Name von den römischen Kaiserbauten auf dem Palatin, Palast lautet die deutsche Übersetzung. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz hat in den vergangenen 40 Jahren über 20 solcher Palais in verschiedenen Bundesländern gefördert. So etwa ist das Japanische Palais in Dresden, das sich August der Starke im frühen 18. Jahrhundert als Porzellanschloss erträumte, einer der bedeutendsten und repräsentativsten Barockbauten der Stadt. Das ehemalige Präsidialpalais in Regensburg entstand zu Beginn des 19. Jahrhunderts im Auftrag von Fürstprimas Carl von Dalberg als Residenz für den französischen Gesandten am Immerwährenden Reichstag. Und im ehemaligen Stadtpalais in der Schachterstraße in Glückstadt, das 1645 errichtet und 1710 zur heutigen Größe erweitert wurde, wohnten einst Doctores Medicinae.
Das heutige Palais Rantzau ist für die Hansestadt Lübeck ein einzigartiges Beispiel der Neugotik. Der Bauherr, Kuno Graf Rantzau-Breitenburg, ließ mit dem erneuten Umbau der ursprünglich aus dem 13. Jahrhundert stammenden Domherrenkurie die Gotik wieder aufleben. Gemäß der damaligen Begeisterung für das Mittelalter wollte er seinen Wohnsitz im Stadtpalais in Lübeck zeitgemäß „modern“ gestalten.
So entstand 1858 in romantisierenden neugotischen Formen das Palais Rantzau unter Verwendung der letzten freistehenden, ursprünglich gotischen Domherrenkurie, die im Innern des Gebäudes noch erhalten ist. Sie lässt sich an den starken Mauerquerschnitten und dem rückwärtigen gotischen Giebel noch gut ablesen. Die gotischen Kellergewölbe und die Brandwände stammen aus der Erbauungszeit, die dendrochronologisch auf 1317 datierten Hölzer des Dachstuhls allerdings aus einer späteren Zweitverwendung.
Der gotische Bau erfuhr in späteren Jahrhunderten vielfache Umbauten. So ist im Obergeschoss ein Rokokosaal von 1762 erhalten, den Johann Nepomuk Metz gestaltete. Ihn schmücken ausgedehnte zarte Stuckarbeiten. In dieser Zeit erhielt die langgestreckte dreigeschossige Domherrenkurie, die im Mittelalter in Backstein errichtet wurde, durch zwei Anbauten in Ost-West-Richtung einen fast quadratischen Grundriss. Erhalten sind zudem in einem Erdgeschosssaal einige im 17. Jahrhundert bemalte Deckenbalken sowie barocke Türeinfassungen.
Nach der Auflösung der Domkurie 1805 wurde das Gebäude nach seinem Verkauf an die Grafen Rantzau im Zuge der Erweiterung 1858 fast vollständig neugotisch überformt. Aus der Bauzeit stammen die heutigen Fassaden, insbesondere die markante Hauptfassade. Sie schmückt ein aufwändiger Staffelgiebel mit vieleckigen Türmchen sowie ein Balkon, der von ornamentalen und figurenbesetzten Konsolen getragen wird. Die Gebäudeecken sind einmal durch einen über Eck gestellten Doppelerker mit Staffelgiebel und ein anderes Mal durch ein vieleckiges Ecktürmchen betont.
Ebenfalls zur Domkurie gehörig hat sich das über Eck anstoßende Nebengebäude in der Kapitelstraße 9 erhalten. Auch in diesem Nebengebäude findet sich im Kern noch das mittelalterliche Mauerwerk. Das Erdgeschoss diente einst als Pferdestall, im Obergeschoss lag die frühere Bediensteten- und Kutscherwohnung. Auch hier wurde das Äußere im Zuge des Umbaus neugotisch ausgestaltet. Die Stalleinrichtung ist bis heute im Wesentlichen erhalten und zeigt den Fußbodenbelag, die Futtertraufen und Holzsäulen der Umbauzeit.
Durch die Vernachlässigung der Bauunterhaltung traten umfangreiche Feuchteschäden im Mauerwerk und im Traufbereich auf, außerdem bildeten sich starke Rissbildungen an der rückwärtigen Fassade. Verunstaltende und zerstörende Einbauten, die völlig verbrauchten Oberflächen sowie die veraltete Haustechnik verschandelten das einst prächtige Palais in den 1990er Jahren zunehmend. Der im zweiten Obergeschoss entdeckte Hausschwamm, versalztes Mauerwerk, abplatzende Fassaden- und Innenputze sowie die unzureichende Gründung stellten schwerwiegende Mängel dar. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz übernahm das Objekt 2002, um es nach einer gründlichen Restaurierung wieder einer denkmalgerechten Nutzung zuzuführen. Bis 2019 war der Bau an das Schleswig-Holstein Musik Festival (SHMF) vermietet. Nach einer weiteren Restaurierung zog 2020 der Bereich Stadtgrün und Verkehr der Hansestadt Lübeck in das Palais. Der Rokoko-Saal wird weiterhin für kulturelle Veranstaltungen genutzt.
Vergleichbare Denkmale aus Ihrer Region stellen wir Ihnen gerne mit Bild und Text zur Verfügung.
Seit ihrer Gründung vor 40 Jahren förderte die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) über 2.130 Maßnahmen an „Herrschaftlichen Bauten“. Die 1985 gegründete spendensammelnde Stiftung unterstützt engagierte private, kirchliche und kommunale Denkmaleigentümer beim Erhalt ihrer Bauwerke. Denkmalpflege als staatliche Aufgabe wird wir dank dieser bürgerschaftlichen Unterstützung zu einem gesamtgesellschaftlichen Auftrag. Die DSD konnte bisher für den Erhalt von 7.400 Denkmalen unserer Baukulturlandschaft mehr als eine dreiviertel Milliarde Euro zur Verfügung stellen und damit ein deutliches Zeichen setzen.
Einfach himmlich
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Familienabenteuer auf der Schwäbischen Alb: Hier kann man Sterne beobachten und in einem richtigen Tipi übernachten
Wenn’s um Himmelsmächte geht, merkt man Sternenguide Till Credner die Begeisterung sofort an. „Mich fasziniert jedes Mal das Naturerlebnis hier draußen und dass wir mit bloßem Auge in die unendliche Weite des Weltraums schauen können“, schwärmt der Hobbyastronom. Noch ist es hell, aber die Abenddämmerung hat schon eingesetzt.
Elias, Ida und Alma stehen mit ihren Eltern beim Sternguckerplatz Zainingen/Römerstein und lauschen den spannenden Geschichten von Till Credner, der Physiklehrer und Ehrenamtlicher beim Projekt Sternenpark Schwäbische Alb ist. Gleich wird er mit der kleinen Gruppe zum ehemaligen Truppenübungsplatz Münsingen hinüberwandern, um die sommerlichen Sternbilder zu erklären.
Die Auszeit in der Natur hat für die fünfköpfige Familie am Nachmittag begonnen. Weil der Vater Geburtstag hat, verbringen alle gemeinsam ein Wochenende auf der Schwäbischen Alb: Und die Übernachtung ist nicht im Hotel gebucht, sondern in einem Tipi auf dem Hofgut Hopfenburg. Auf dem Campingplatz gibt’s neben Glampingunterkünften und Stellplätzen auch Tiere und ganz viel Platz im Grünen.
Die Schlafsäcke und Rucksäcke sind im geräumigen Zelt rasch verstaut. Und während die Kinder Fußball spielen, trinken die Eltern am Holztisch vor dem Tipi Kaffee. Hinterm Zelt grasen, nur durch einen Zaun vom Platz getrennt, die Waldschafe der Hopfenburg auf einer Streuobstwiese. Später geht’s noch kurz zu den beiden Poitou-Eseln. Das Herz der Hopfenburg ist nämlich ein Bauernhof, auf dem man sich dem Schutz vom Aussterben bedrohter Tierrassen verschrieben hat. Neben den Waldschafen und den Poitou-Eseln leben auf dem Hofgut auch Hinterwälder-Rinder.
Eine nachhaltige Region
Wie auch der Sternenguckerplatz liegt der Campingplatz im Biosphärengebiet Schwäbische Alb, inmitten einer traditionsreichen Kulturlandschaft, in der die Menschen versuchen, in friedlicher Koexistenz mit der Natur zu leben. Auch die Hopfenburg wirtschaftet nachhaltig. Hier geht daher alles ganz gemächlich seinen Gang und trotzdem – oder gerade deshalb? – vergeht die Zeit für die Familie wie im Flug. Die beiden Eltern schauen irgendwann verblüfft auf die Uhr. Es wird Zeit, an der Feuerstelle zwischen den Tipis das Holz zu entzünden. Der Stockbrot-Teig ist schon gut gegangen …
Die drei Jugendlichen knabbern denn auch noch am letzten gerösteten Brot, als es gegen 20:30 Uhr mit dem Auto zum etwa eine halbe Stunde entfernten Sternguckerplatz geht. Dort wartet Till Credner schon auf die Familie. Nach einer kurzen Einführung wandert die Gruppe zum ehemaligen Truppenübungsplatz. Weil es hier über viele Kilometer keine Besiedelung gibt, ist es nachts besonders dunkel. Andächtig schauen Gäste und Sternenguide in den Himmel und suchen den Großen Wagen, Kassiopeia und das Sommerdreieck mit Schwan, Leier und Adler. Die Gäste haben viele Fragen zur Entstehung und zu den Geheimnissen des Weltalls. Und sie wollen von Till Credner wissen, welche Probleme Lichtverschmutzung eigentlich mit sich bringt. „Insekten verlieren die Orientierung“, erklärt der. „Und auch für uns Menschen ist ein klarer Tag-Nacht-Rhythmus für Körper und Seele wichtig. Wenn es wenig Kunstlicht gibt, geht es allen besser.“ Logisch, dass später die Stirnlampen aus bleiben. Die Familie probiert, sich den Weg zum Parkplatz von den Sternen weisen zu lassen. Dort dürfen alle noch durchs Teleskop von Till Credner schauen: Wie wunderschön sie doch ist, die Milchstraße über der Schwäbischen Alb …
Zusatz: Camping im Süden
Dürfen es auch mal das Safarizelt oder eine Jurte sein? Egal, ob mit dem eigenen Reisemobil, mit dem Caravan oder in einer der besonderen Mietunterkünfte auf den Campingplätzen zwischen Odenwald und Bodensee: Die „Freiluft-Hotels“ in Baden-Württemberg begeistern mit abwechslungsreichen Landschaften, wilder Natur und besonderen Glamping-Angeboten. Viele der zertifizierten Betriebe überzeugen zudem durch ihre hohen Qualitätsstandards und bieten Camperinnen und Wohnmobilisten erstklassigen Komfort. camping-bw.de
zum Bild oben:
Mit einem Spiegelteleskop blickt man tief in den Himmel hinein und sieht Sternschnuppen
(c) TMBW / Till Credner
Rettung des „Dornröschenhauses“ in Weinsberg gesichert

Das Alte Pfarrhaus geht auf das 16. Jahrhundert zurück
„Ohne die Unterstützung der DSD wäre unser Projekt auf die letzten Meter gescheitert“, so Thilo Juhnke-Wild über die unkomplizierte Hilfe der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) für das Alte Pfarrhaus in Weinsberg – einem Denkmal in Not.
Am Donnerstag, den 24. Juli 2025 um 15.30 Uhr übergibt Claus Brechter, Ortskurator Bad Wimpfen der DSD, bei einem Pressetermin vor Ort im Beisein von Christoph Grüber von Lotto Baden-Württemberg offiziell den symbolischen Fördervertrag in Höhe von 175.000 Euro für die Maurer-, Naturstein-, Dach-, Putz- und Stuckarbeiten an den Denkmaleigentümer Thilo Juhnke-Wild.
Das auch Dornröschenhaus genannte Denkmal gehört nunmehr zu den über 430 Denkmalen, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale allein in Baden-Württemberg fördern konnte.
Das Alte Pfarrhaus befindet sich in Hanglage in direkter Nachbarschaft der Kirche, des Rathauses und Marktplatzes der kleinen Stadt Weinsberg unterhalb der Burgruine Weibertreu. Im Kern geht das Haus in der Kirchstaffel 1 auf das 16. Jahrhundert zurück.
Während des Bauernkriegs wurde es, wie alle Häuser der Stadt, zerstört, und kurz darauf wiedererrichtet. Das heutige Erscheinungsbild ist von der Neugestaltung des Pfarrhauses um 1817 geprägt.
Zum Objekt:
Es handelt sich um einen repräsentativen zweigeschossigen, verputzten Fachwerkbau mit Satteldach, rückwertiger Scheune und zwei Gewölbekellern. Der geflößte Dachstuhl wurde auf das Jahr 1528 datiert und die heutige Ausstattung sowie der Hauptfensterbestand stammt aus den Jahren 1714 und 1815.
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