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Verschiedenes 

Der Leuchtturm Roter Sand ist vor Ort nicht dauerhaft zu bewahren

Der Leuchtturm Roter Sand ist vor Ort nicht dauerhaft zu bewahren
Leuchtturm Roter Sand (c) Rossner / DSD

Deutsche Stiftung Denkmalschutz untersucht die Möglichkeiten einer rettenden Translozierung

Der Leuchtturm Roter Sand (LRS) in der Deutschen Bucht ist das bekannteste Seezeichen an Deutschlands Nordseeküste. Das maritime Wahrzeichen steht auf halbem Weg zwischen Helgoland und Bremerhaven in offener See, rund 30 Seemeilen von Bremerhaven entfernt. Der Turm war bei seiner Errichtung vor 130 Jahren das erste Offshore-Bauwerk der Welt. 1987 wurde der Turm in einer spektakulären Aktion zur Festigung des unter Wasser liegenden Turmsockels gerettet. Inzwischen setzen dem historischen Bauwerk erneut die See und ihre steigenden Unwägbarkeiten zu.

Die exponierte Lage auf einer Sandbank machte den Leuchtturm schon immer anfällig für Strömungen und Wellengang. Der Anstieg des Meeresspiegels und vermehrte klimabedingte Extremwettereignisse erschwerten zunehmend die Pflege und den Erhalt des Denkmals. Stellte sich die Situation nach der sichernden Turmgründung mittels eines Stahlmantels um den geschädigten Caisson 1987 zunächst positiv dar – seit Ende der 1980er Jahre konnten die Oberflächen des aufstehenden Turmes restauriert werden, ab 1990 waren regelmäßige Besichtigungsfahrten und Wartungsfahrten zum Turm seitens Förderverein, DSD und Handwerker möglich –, hat sich bereits seit Jahren die Situation dramatisch verschlechtert: der Turm ist schlechter erreichbar, die Witterungsverhältnisse sind beunruhigend und geeignete Transportmittel sind aufgrund veränderter Vorschriften nicht mehr wie früher vorhanden. Mit der Folge, dass der Leuchtturm von Besuchern nicht mehr erlebt werden kann und erforderliche Reparaturen und Wartungsmaßnahmen kaum mehr möglich sind.

Möglichkeiten einer nachhaltigen Instandhaltung

Aus diesem Grund wurden die vorhandenen Möglichkeiten einer nachhaltigen Instandhaltung des 1964 außer Betrieb gestellten Seezeichens ausführlich untersucht sowie die Ergebnisse dieser Untersuchungen und die sich daraus ergebenden Lösungsszenarien und deren Einschätzung durch eine Expertenkommission vor zwei Jahren auf einer Online-Tagung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) der Öffentlichkeit vorgestellt. Die bei dieser Tagung aufgekommenen neuen Fragen machten weitere Gutachten erforderlich. So wurden Gutachten zum Entwurf eines Schutzbaus und zur technischen Machbarkeit und den Kosten einer Translozierung des LRS in Varianten erstellt.

Wichtige Grundgedanken

Für die Beurteilung der abschließenden Einschätzungen der Expertenkommission sind folgende Grundgedanken von Bedeutung. Die über 130 Jahre lange Lebensdauer des LRS ist außergewöhnlich. Der Leuchtturm ist nicht für eine so lange Zeit gebaut worden. Der eigentliche Denkmalwert liegt unter Wasser – im Gründungscaisson – und ist nicht direkt sichtbar. Es musste schon immer erklärt werden, dass das, was zu sehen ist, eigentlich nur der Hinweis auf das ist, was das Denkmal Roter Sand ausmacht. Das Denkmal Leuchtturm Roter Sand ist aufgrund seiner Lage nur für wenige Besucher direkt erlebbar und allenfalls für einige mehr im Vorüberfahren sichtbar. Die Zugänglichkeit, für die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz nach der Übernahme sorgte, wurde in den letzten Jahren durch die zunehmend unsteten Wetter und die vermehrten Extremwetterlagen sowie den Mangel an geeigneten (und für die Gäste finanzierbaren) Fahrzeugen immer schwieriger.

Was gutachterlich geprüft worden ist

Die DSD hat mit Unterstützung von Fachleuten verschiedene Möglichkeiten des Erhaltens des Leuchtturms gutachterlich prüfen lassen: vom „kontrollierten Verfall“ angefangen (quasi einem „Sterben in Würde“), über die bisherige Situation mit regelmäßiger Pflege (unter geänderten Rahmenbedingungen von Wetterlage, Verkolkungen, Umweltschutz, Erreichbarkeit, Anforderungen an Statik für Off-Shore-Gebäude), über die Überlegungen zu einem neuen Sockel in direkter Nachbarschaft zum Caisson bis hin zu einer Schutzummantelung bzw. Innenverstärkung. Keine dieser Lösungen erwies sich jedoch als nachhaltig, keine ermöglicht eine denkmalgerechte, dauerhafte und realistische Erhaltung vor Ort.

Die gutachterlichen Untersuchungen förderten außerdem einen Aspekt zu Tage, der zuvor so nicht bekannt war. Die konstruktive Verbindung zwischen Sockel und Turm ist ungeachtet aller Erwartungen zu keiner Zeit eine wirklich sichere gewesen, denn: Der Caisson mit seiner statischen Verbindung zum Turmoberteil ist kein verlässlicher Zuganker für den Turm bei einem Wellenaufschlag. Und das auf der Grundlage, dass der verwendete Puddelstahl eine bauzeittypische geringere Festigkeit aufweist und die Konstruktion an einigen Punkten an ihre Belastungsgrenze kommt.

Nicht nur die Rahmenbedingungen des Weltklimas haben sich geändert, auch die Anforderungen an Stabilität und Nachhaltigkeit. So erfüllen die verwendeten Puddelstähle nicht mehr die Anforderungen an Offshore-Bauwerke heutzutage. Höhere Belastungen erfordern bei der Erhaltung vor Ort eine Ertüchtigung der Statik etwa durch zusätzliche Verstrebungen im Inneren oder Aufdoppelungen von Stegblechen in den einzelnen Geschossen. Ob eine komplexe Erhöhung des Turmsockels die Gefahrenlage mindern kann, ist nicht absehbar.

Gründliche Materialproben der Außenbeschichtungen haben erhebliche PCB- und Bleiwerte ergeben. Dringend notwendige Arbeiten an der Außenhaut sowie ein neuer Korrosionsschutz sind so in Anbetracht der Giftstoffbelastung nur unter strikten Arbeitsschutzmaßnahmen und mit hohem Aufwand zulässig. Nicht nur die Nähe des Welterbes Wattenmeer erfordern eine Einhausung des Turms bei solchen Arbeiten, die in Anbetracht von Sturm und Tide vor Ort technisch kaum möglich ist.

Ergebnis der Überlegungen

Während jedoch ein „Sterben in Würde“ als Umgang mit diesem außergewöhnlichen Denkmal für nicht angemessen gilt, lässt sich die „konventionelle" Bewahrung nicht mehr dauerhaft umsetzen und ein Schutzbau nicht finanzieren und denkmalgerecht konstruieren. Daher gelangte die Runde der Experten nach hartem Ringen zu dem Schluss, dass eine dauerhafte Bewahrung des Leuchtturms vor Ort unrealistisch ist. Die Überlegungen konzentrieren sich nunmehr auf die vor zwei Jahren vorgestellte Variante 3, also eine „Translozierung des Turmoberteils in Küstennähe".

Auch wenn diese Ergebnisse der Gutachten angesichts der ernüchternden technischen Sachlage nicht für jeden erfreulich sein wird – für die Denkmalpfleger ist das Verbleiben des Unter-Wasser-Caissons am Ort und getrennt vom Oberteil eine bitter zu schluckende Pille –, so haben die angestellten Überlegungen sachlich überzeugen können und damit schlussendlich Klarheit gebracht. Sie zeigen im Endergebnis, dass der Leuchtturm weiter existieren und ein weiteres Kapitel in seiner wechselvollen Geschichte geschrieben werden kann.

Derzeit sucht der Bund ein geeignetes Grundstück für den Turmschaft, in ausreichender Wassertiefe und optisch zufriedenstellender Lage, das besuchsfreundlich und wartungsdienlich ist. Die Genehmigungsplanung wird folgen müssen, darunter die technische Planung für Transport und Aufbau. Schließlich muss der neue Sockel die erforderliche Infrastruktur aufnehmen, bevor die Translozierung stattfinden kann und der Caisson in situ gesichert wird.

Für alle am Turm Interessierten wird die Deutsche Stiftung Denkmalschutz in Kürze eine Webseite einrichten, auf der umfangreiches Informationsmaterial zur Verfügung gestellt wird, etwa Gutachten und Unterlagen wie:
Geomorphologische Veränderungen am Meeresgrund
Materialuntersuchung BAW 23. Juli 2019
Untersuchungen zur Belastung des LRS infolge Wellenschlags GWT 5. Juli 2019
Gutachten zur Sanierung des LRS GMG 14. Juli 2019
Kolloquium 15. April 2021
Vertiefende Untersuchung „Sanierung in Situ“ 11. Aug. 2021
Expertenrunde 17. Aug. 2022
Zusatzgutachten zu möglichen Schutzbauten 19. Nov. 2021
Untersuchung Machbarkeit und Kosten einer Translozierung des Leuchtturmschaftes in Küstennähe 22. Febr. 2022
Varianten zur Translozierung des LRS 31. März 2022
Interne Bewertung 12. Mai 2022, Austausch Experten: 17. Aug. 2022; Diskussion Expertengremium 14. Nov. 2022
Information Förderverein 13. März 2023
Öffentliche Präsentation 3. Mai 2023.
Seit 1987 hat die Deutsche Stiftung Denkmalschutz zusammen mit dem Förderverein Leuchtturm Roter Sand e.V. die regelmäßige Wartung am Turm ausgeführt. Nicht zuletzt dank der treuhänderischen Stiftung Leuchtturm Roter Sand in der DSD hat sie seit der Übernahme über eine Million Euro für Sanierungs- und Restaurierungsmaßnahmen an dem technischen Denkmal bereitgestellt. Dennoch: Die nicht vermeidbaren Korrosionsschäden des im Meer gegründeten Bauwerks betreffen auch die konstruktiven Bauteile. Die Untersuchungsergebnisse hinterfragen daher die dauerhafte Haltbarkeit des vor 130 Jahren entwickelten statischen Systems im Hinblick auf die nächsten Jahrzehnte.

Informationen zum Leuchtturm Roter Sand: Weitere Informationen: www.leuchtturm-roter-sand.de

Spenden und Zustiftungen sind in jeder Höhe möglich:
DSD-Stiftung Leuchtturm Roter Sand
IBAN DE05 3708 0040 0263 6670 03

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Verschiedenes 

Verleihung Landesnaturschutzpreis

„Wo zwei sich treffen – Vielfalt in Saumbiotopen fördern!“

Umweltministerin Thekla Walker: „Die Preisträgerinnen und Preisträger setzen sich vorbildlich für die biologische Vielfalt im Land ein – und damit für den Erhalt unserer Lebensgrundla­gen“

Umwelt- und Naturschutzministerin Thekla Walker, MdL hat heute (06.05.) in Stuttgart fünf Preisträgerinnen und Preisträgern den Landesnaturschutzpreis der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg verliehen. Das Motto der mit ins­gesamt 20.000 Euro dotierten Auszeichnung lautete 2022: „Wo zwei sich treffen – Vielfalt in Saumbiotopen fördern!“.

Saumbiotope sind Übergangsräume zwischen verschiedenen Ökosystemen – etwa Wald und Wiesen. Sie bieten daher Tieren und Pflanzen aus verschiede­nen Biotopen Lebensraum. Am Rand von landwirtschaftlichen Flächen sind He­cken und Blühstreifen zudem wichtige Rückzugs- und Schutzräume für Tiere.

Der Landesnaturschutzpreis 2022 zeichnet Initiativen aus, die im vergangenen Jahr mit besonderem Engagement für den Erhalt von Saumbiotopen aktiv sind oder Bildungs- und Öffentlichkeitsmaßnahmen dazu anbieten.

„Saumbiotope sind Lebensräume mit besonders vielen ökologischen Nischen. Initiativen, die diese Lebensräume erhalten, leisten damit sehr viel für den Erhalt der Artenvielfalt in unserem Land insgesamt. Solche Vorbilder wollen wir mit dem Preis herausheben und zur Nachahmung anregen“, sagte Ministerin Thekla Walker. Sie ist zugleich Vorsitzende der Stiftung Naturschutzfonds Baden-Würt­temberg.

„Der Erhalt der biologischen Vielfalt ist gleichbedeutend mit dem Erhalt unserer eigenen Lebensgrundlagen. Umso wichtiger sind engagierte Menschen, die den Schutz unserer Pflanzen- und Tierwelt lokal vorantreiben und zugleich als ge­samtgesellschaftliche Herausforderung sichtbar machen“, so Ministerin Walker.

Weitere Informationen zum Landesnaturschutzpreis und zur Stiftung Natur­schutzfonds Baden-Württemberg finden Sie im Internet unter:
www.stiftung-naturschutz-bw.de

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Ergänzende Informationen:

Die Preisträgerinnen und Preisträger des Landesnaturschutzpreises 2022 sind:

Preisträger mit einem Preisgeld von 2.000 Euro:

Peter Müller-Krejcir, Hüttlingen (Ostalbkreis)

Monitoring der Waldsäume im Gewann Spatzenfeld sowie Einspruch im
Rahmen des Bebauungsplanverfahrens Bolzensteig VI

Herr Müller-Krejcir begann 2019, sich im Waldgebiet Spatzenfeld genauer mit der Fauna und Flora zu beschäftigen, insbesondere dem Vorkommen von Schmetterlingen. Er untersucht seither akribisch den Saumbereich entlang eines Waldweges – von März bis Oktober mindestens 4-mal im Monat. Jährlich erwei­tert er seinen Beobachtungsradius und kartiert auch weitere Tier- und Pflanzen­arten. Seine Ergebnisse stellt er der Forstverwaltung zur Verfügung: eine wert­volle Grundlage für eine optimierte Pflege des Saumbereichs. Seit 2021 lädt er die Ergebnisse seiner Schmetterlingsuntersuchungen auch auf einem Online-Portal zum Schmetterlingsvorkommen in Baden-Württemberg hoch.

Zudem erreichte er durch einen Einspruch zu einem Bebauungsplanverfahren, dass ein größerer Abstand von einem Gewerbegebiet zur benachbarten Saum­vegetation eingehalten wurde; hier gaben seine umfangreichen Kartierungen den entsprechenden Ausschlag.

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Preisträgerinnen und Preisträger mit einem Preisgeld von 4.500 Euro:

lebendiges lernen e. V., Radolfzell (Lkr. Konstanz)

Unser naturnaher und kindgerechter Schulgarten – ein Paradies für kleine und große Bienen

2016 startete das Projekt des naturnahen Schulgartens: Bei der Anlage legte der Verein viel Wert auf den Erhalt und die Entwicklung von Hochstaudensäu­men. Außerdem wurden vorhandene Strukturen, wie bspw. eine Schlehen-Weißdorn-Eichenhecke inkl. Säumen erhalten. Für das ca. 6.100 qm große
Gelände erstellten die Aktiven eigens einen Artenvielfaltsplan, der stetig erwei­tert wird.

Bei der Gestaltung des Gartens arbeiten Eltern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Kinder zusammen. Durch das direkte Erleben der verschiedenen Pflanzen- und Tierarten hat das Projekt einen nachhaltigen naturpädagogischen Mehrwert.

Hervorzuheben ist, dass der Verein sein Wissen weitergeben möchte und ein Praxishandbuch für andere Schulen entwickeln wird.

Dorfinitiative Weikersheim-Neubronn (Main-Tauber-Kreis)

Grünes Wissen und Gewissen

Die Dorfinitiative Weikersheim-Neubronn machte sich 2011 mit dem Projekt „Grünes Wissen und Gewissen“ auf den Weg, an verschiedenen Stellen im
Gemeindegebiet öffentliche Flächen an Wegrändern, Feldwegen und Straßen­rändern aufzuwerten. 15-20 Aktive verschiedensten Alters beteiligen sich an den Einsätzen. Neben der Pflanzung von Bäumen und Sträuchern ist es auch das Ziel der Gruppe, Wegrandstrukturen wie Hecken und Säume, die bei einer früheren Flurbereinigung entfernt wurden, wieder neu zu schaffen und diese
anschließend zu pflegen. Des Weiteren legt sie Trockenbiotope und Totholzbe­reiche an – mit Erfolg: Vögel, Eidechsen, Insekten aller Art haben sich wieder angesiedelt.

Die einzelnen Standorte werden mit entsprechenden Hinweistafeln ausgestattet, um die Menschen über die Lebensräume zu informieren.

Landwirte Arno Fünfgelt, Mathias Gutekunst, Martin Linser & Erwin
Wagner, FR-Opfingen und AK Wildbienen NABU Freiburg

Randräume werden Rettungsinseln - Blütenpracht und Artenvielfalt am Tuniberg Seit zehn Jahren nimmt sich der AK Wildbienen des NABU Freiburg der
Böschungen und Wegränder am Tuniberg an. 2017 schloss er sich mit vier Landwirten zusammen, die in Eigeninitiative Blühfelder in unmittelbarer Nach­barschaft zu anderen Saumbiotopen anlegten.

Eine Besonderheit des Projektes: 2020 entwickelten die Landwirte und der
AK Wildbienen des NABU gemeinsam ein Patenschaftsmodell: Bürgerinnen und Bürger können sich finanziell an der Anlage von Blühfeldern beteiligen; ca. 12 Hektar konnten dadurch bisher angelegt werden.

Vorhandene Saumbiotope werden gemeinsam gepflegt, aufgewertet und mitei­nander vernetzt; neue Saumbiotope werden angelegt.

Über Exkursionen, Ausstellungen und Messen wird die Öffentlichkeit intensiv eingebunden.

Verein zur Erhaltung bedrohter Arten und ihrer Lebensräume e. V.,
Ammerbuch (Lkr. Tübingen)

Nachhaltige Entwicklung und Pflege von naturschutzfachlich bedeutenden
Säumen in Tübingen und Ammerbuch

Seit 1993 setzt sich der Verein intensiv für den Natur- und Artenschutz in der Region um Tübingen ein. Er betreut mehrere Hektar an eigenen, gepachteten oder Patenschaftsflächen. Bei allen Flächen legen die Aktiven ein besonderes Augenmerk auf ein differenziertes und angepasstes Pflegemanagement. Dadurch werden insbesondere Saumbiotope wie beispielsweise Böschungen, Hecken, Wald-, Weg- und Gebüschränder gefördert. Zugute kommt dies all den Arten, die auf solche Lebensräume angewiesen sind.

Hervorzuheben ist auch die breite Fachkenntnis der zahlreichen Mitglieder so­wie die gute Vernetzung und Zusammenarbeit des Vereins mit Fachbehörden, Kommunen, Hochschulen, Vereinen und Landwirten.

Der Verein bindet die Öffentlichkeit intensiv ein, schärft darüber das Bewusst­sein und gewinnt neue Mitstreiter.





Verschiedenes 

Krötenwanderung 2023: Deutlich weniger Tiere unterwegs

Krötenwanderung 2023: Deutlich weniger Tiere unterwegs
Kröte vor Auto (c) Jonathan Fieber / nabu

Amphibien leiden unter der Trockenheit der vergangenen Jahre

Berlin, 1.5.23 – Die Bilanz der diesjährigen Krötenwanderung fällt ernüchternd aus: Immer weniger Amphibien machen sich im Frühjahr auf den Weg in ihre Laichgewässer, um sich zu paaren. Einer der Gründe dafür dürfte vor allem in den vergangenen trockenen Jahren liegen.

Viele der mehreren hundert Aktiven, die in diesem Frühjahr an den Krötenzäunen in ganz Deutschland Kröten, Frösche und Molche gesammelt und sicher über die Straßen gebracht haben, hatten diesmal deutlich weniger Tiere in ihren Eimern. „Wir haben von unseren Helferinnen und Helfern zahlreiche Rückmeldungen bekommen, dass weniger Kröten, Frösche und Molche unterwegs waren“, berichtet Sascha Schleich, stellvertretender Sprecher des Bundesfachausschusses Feldherpetologie und Ichthyofaunistik. „Der weitere Rückgang hat vermutlich unter anderem mit den sehr trockenen letzten drei Jahren zu tun.“ Die Tiere brauchen hohe Luftfeuchtigkeit und ausreichend Gewässer zur Fortpflanzung. Schlechte Fortpflanzungsjahre wirken sich auf die Zahl der künftigen geschlechtsreifen Tiere aus. Schleich: „Je mehr schlechte Jahre, desto weniger fortpflanzungsfähige Individuen, da viele der Arten auch nur wenige Jahre alt werden.“ Vermutlich überlebten viele Amphibien den letzten extrem trockenen Sommer gar nicht oder seien so geschwächt, dass sie nicht zur Laichwanderung im Frühjahr aufgebrochen sind. Schleich: „Dieses gilt insbesondere für die Erdkrötenweibchen, sie müssen viel Energie in die Produktion der 2.000 bis 5.000 Eier stecken. Ist die Energie dafür durch schlechte Lebensbedingungen nicht da, legen sie eine Laichpause ein.“ Langfristig gesehen kommen durch die Trockenheit in den Sommern immer weniger Kaulquappen zum Schlupf, und die wenigen Jungkröten vertrocknen oder verhungern.

Auch Verkehr und der Verlust von Lebensräumen setzt den Amphibien-Populationen stark zu. Zudem sei das Wetter in diesem Frühjahr nicht eben krötenfreundlich gewesen und habe die Wanderung unterbrochen. Schleich: „Mitte Februar war es warm und die ersten Kröten waren unterwegs. Dann kam für zwei Wochen die Kälte zurück und alles stand still. Ab Mitte März wurde es wärmer und die Kröten setzten ihre Wanderung fort.“ Inzwischen ist das Ablaichen und die Rückwanderung der Kröten nahezu abgeschlossen. In einigen höheren und kälteren Lagen dauert das Laichgeschehen jedoch noch an.

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Veranstaltungen 

Karlsruher Nacht-Zoo am 30. Juni und 1. Juli

Karlsruher Nacht-Zoo am 30. Juni und 1. Juli
© Timo Deible/Zoo Karlsruhe

Führungen, kommentierte Fütterungen, Live-Musik und Food-Trucks / Vorverkauf hat begonnen

An einem Sommerabend die besondere Stimmung des Zoos genießen: Das ist am Freitag, 30. Juni, und Samstag, 1. Juli, möglich. Dann öffnet der Karlsruher Nacht-Zoo wieder seine Pforten. Generell haben alle Tierhäuser an beiden Abenden bis 22 Uhr geöffnet. Bis 22.30 Uhr können die Besucher auf dem Gelände bleiben. Anschließend kehrt wieder Ruhe im Zoo ein, damit die Tiere nicht in ihrem Tag-Nacht-Rhythmus gestört werden.

Der Eintritt ist ab 17 Uhr zum Abendtarif (50 Prozent des regulären Einzeleintritts) möglich, auch Jahreskarten haben an den Abenden Gültigkeit. Karten können ab sofort im Vorverkauf erworben werden. Die Tickets sind an den Kassen erhältlich. Um unnötige Wartezeiten zu vermeiden, wird jedoch empfohlen, die Karten online zu erwerben. Mit der App eTicket@KA (für Android und iOS im Google Play Store sowie im Apple App Store verfügbar, sowie ohne Smartphone-App als Desktopversion unter eticket-ka.de) ist dies ganz einfach möglich.

Die Zoopädagogik bietet kostenlose Führungen an. Tierpfleger aus vielen Revieren informieren bei zahlreichen kommentierten Fütterungen, Tierbeschäftigungen und dem "Keeper's Talk" über ihre Tiere. So gibt es aus erster Hand Interessantes über Elefanten, Seelöwen, Erdmännchen und Co. zu erfahren. Auch die große Tiergemeinschaft des Exotenhauses wird den Zoogästen näher gebracht. Die Gondoletta-Boote werden bis zur Dämmerung in Betrieb sein (letzter Einstieg 21 Uhr), so lässt sich die besondere Atmosphäre des abendlichen Zoologischen Stadtgartens auch vom Wasser aus genießen.

Live-Musik mit der Band "Masons Delight" ist an beiden Tagen von 18 bis 22 Uhr auf der Wiese gegenüber des Streichelzoos zu erleben. Die Band besteht aus drei jungen Frauen aus Baden-Baden, die in verschiedenen Bandprojekten bereits große musikalische Erfahrungen gesammelt haben. Gespielt wird ein bunter Mix aus Rock und Pop von den 70ern bis heute. Das Unplugged-Konzert mit Akustikgitarre passt wunderbar zu einem Sommerabend im Zoo. Über den Park verteilt stehen an den Tagen zusätzliche gastronomische Angebote bereit, darunter mehrere Food-Trucks.

zum Bild oben:
Eine besondere Stimmung gibt es am 30. Juni und 1. Juli beim Karlsruher Nacht-Zoo zu erleben.
© Timo Deible/Zoo Karlsruhe

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Verschiedenes 

Volksbank pur finanziert Besucherplattform an der Afrikasavannen-Anlage

Volksbank pur finanziert Besucherplattform an der Afrikasavannen-Anlage
© Timo Deible/Zoo Karlsruhe

Partnerschaft mit Zoo Karlsruhe seit 2016 / Bank unterstützt jährlich mit 100.000 Euro

Wenn im Sommer der Umbau der Afrikasavannen-Anlage fertig ist und die Bewohner auf die Anlage zurückkommen, werden nicht nur die Tiere zahlreiche Verbesserungen genießen. Auch für die Menschen gibt es dann ganz ungewohnte Einblicke. „Auge in Auge mit einer Giraffe zu stehen – dieses ungewöhnliche Erlebnis werden die Zoogäste künftig von der Aussichtsplattform genießen können. Wir sind sicher: Die hohe Attraktivität des Zoos steigt damit weiter“, betont Matthias Hümpfner, Vorstandsvorsitzender der Volksbank pur.

„Für uns ist das die schönste Stelle der gesamten Anlage. Sie bietet einen echten Rundum-Blick“, sagt Zoo-Architektin Eva Kaltenbach. Aufgrund der städtischen Sparmaßnahmen hätte darauf fast verzichtet werden müssen. „Die Stadt stellt für das Bauprojekt viel Geld zur Verfügung. Wir haben auch Verständnis, dass bei der finanziellen Lage nicht alle Wünsche des Zoos realisierbar sind. Zum Glück haben wir jedoch Partner, die uns dann unterstützen können“, freut sich Zoodirektor Dr. Matthias Reinschmidt.

Volksbank und Zoo sind bereits 2016 eine große Kooperation eingegangen, der Zoo wird dabei jährlich mit 100.000 Euro unterstützt. „Mit dem Zoo verbindet uns eine über viele Jahre gewachsene intensive Partnerschaft. Er gehört einfach zu unserer Region und ist für viele Menschen ein Ort, um die faszinierende Welt unserer Natur und der Tiere zu erleben“, erläutert Hümpfner.

Für die neue Aussichtsplattform wurde die Unterstützung des vergangenen und des aktuellen Jahres zusammengefasst. Bereits im ersten Bauabschnitt der Afrikasavannen-Anlage 2021 wurde die Unterstützung der Volksbank eingesetzt. Mitten auf dem nördlichen Teil der Anlage, auf dem bereits wieder Zebras zu sehen sind, ist ein monumentaler Baobab, auch als Affenbrotbaum bekannt, gebaut worden. Dieser Kunstbaum ist das Wahrzeichen der neuen Anlage. Der Baobab wird zudem besondere Funktionalität für die Fütterung der Giraffen haben.

„So konnten wir mit der Unterstützung der Volksbank pur zwei für uns ganz wichtige Besonderheiten der Anlage umsetzen“, berichtet Reinschmidt. „Wenn die Anlage im Sommer dann eröffnet werden kann, gehören Baobab und Besucherplattform sicherlich zu den Glanzlichtern unserer Afrikasavanne.“ Mit dem Umbau wird eine Großanlage auf dem Raum entstehen, wo zuvor vier Einzelanlagen waren.

zum Bild oben:
Zoo-Architektin Eva Kaltenbach, Zoodirektor Dr. Matthias Reinschmidt, Volksbank-Vorstandsvorsitzender Matthias Hümpfner sowie Steffen Karcher, stellvertretender Zoodirektor, (von links) schauen von der Aussichtsplattform über die Baustelle der Afrikasavannen-Anlage.
© Timo Deible/Zoo Karlsruhe

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Blauer Frosch wird im Zoo Karlsruhe mit Aufzuchtprojekt unterstützt

Blauer Frosch wird im Zoo Karlsruhe mit Aufzuchtprojekt unterstützt
© Max Kesberger / Landschaftserhaltungsverband Ravensburg

Rettung des Moorfroschs: Expertenforum in Karlsruhe

n Süddeutschland ist der Moorfrosch vom Aussterben bedroht. Zur Rettung dieser Amphibienart in Deutschland hat im Zoo Karlsruhe ein Expertenforum getagt. Rund 35 Personen aus den Bereichen Arten- und Naturschutz, Institutionen und Veterinärmedizin haben sich über bestehende und geplante Schutz- und Erhaltungsmaßnahmen ausgetauscht.

Die auf dauerhaft feuchte Lebensräume angewiesene Art leidet sowohl unter der Austrocknung durch immer längere Hitzeperioden, der Versauerung von Laichgewässern sowie allgemeinem Verlust von Naturräumen. Im Landkreis Karlsruhe ist nur noch eine kleine Reliktpopulation bekannt. Das einzig weitere Vorkommen in Baden-Württemberg ist bei Ravensburg.

„Glücklicherweise engagieren sich bereits unterschiedliche Expertengruppen für den Erhalt dieser stark gefährdeten Art. Um Erfahrungen auszutauschen und eventuelle Probleme zu besprechen, ist das Forum enorm wichtig“, betont Dr. Lukas Reese, Zootierarzt in Karlsruhe und Mitorganisator des Forums.

So konnte etwa über ein seit 42 Jahren bestehendes Monitoring in Rheinland-Pfalz oder die Situation des Moorfroschs in Hessen berichtet werden. „Wir kämpfen alle für den Erhalt dieser Art und können von den Erfahrungen, die an anderen Orten bereits gemacht wurden, lernen“, sagt Moritz Ott vom Landschaftserhaltungsverband Ravensburg, Initiator des Forums.

Neben dem Austausch konnten die Teilnehmer auch die Moorfroschstation im Zoo Karlsruhe besichtigen. In der Natur werden im zeitigen Frühjahr Laichballen eingesammelt und in den Zoo gebracht. „In der Natur legen die Tiere ihre Eier häufig in Flachgewässer. Gibt es dann eine längere Trockenphase, stirbt der Laich ab oder eben später die Kaulquappen. So können wir viel mehr Tiere aufziehen, als in der Natur durchkommen würden“, erläutert Reese.

Beim Konzept und dem Aufbau der Aufzuchtstation, die in Kooperation mit dem Regierungspräsidium Karlsruhe betrieben wird, konnten sich die Karlsruher Artenschützer an dem bewährten Vorbild aus Ravensburg orientieren. „Auch hier gilt, dass wir mit dem Austausch der Erfahrungen uns gegenseitig jederzeit unterstützen“, erklärt Ott.

Selbst in Jahren, in denen es im natürlichen Habitat feucht genug wäre, hilft die Aufzuchtstation. Während in der Natur immer wieder Eier und Quappen Fressfeinden zum Opfer fallen, kann in der beschützten Station einer größeren Anzahl Tiere die Metamorphose zum Frosch gelingen. „Jedes Tier zählt bei dieser Art“, sagt Reese.

Wenn die Frösche in der Aufzuchtstation im Sommer eine gewisse Größe erreichen, werden sie wieder in die Natur zurückgebracht. Nach zwei bis drei Jahren erreichen die Tiere ihre Geschlechtsreife und kommen in Paarungsstimmung. In dieser Zeit färben sich die sonst eher unscheinbaren Männchen um. Für wenige Tage werden sie leuchtend blau und buhlen um die Weibchen. Dann können auch die ausgewilderten Tiere für neuen Nachwuchs sorgen.

zum Bild oben:
Die Männchen der Moorfrösche färben sich in der Paarungszeit um und werden blau.
© Max Kesberger / Landschaftserhaltungsverband Ravensburg

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Förderprogramm KLIMAfit startet in Freiburg

KLIMAfit ist ein Förderprogramm des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. Das KLIMAfit Programm richtet sich an Unternehmen jeglicher Branche und Größe und ist ein regionales Angebot, mit dem die Unternehmen ihre Klimabilanz erarbeiten können.

Laut einer Studie des Agora Thinktanks hat Deutschland auch im Jahr 2022 seine Klimaziele wieder verfehlt. Insbesondere im Verkehrs- und Gebäudesektor konnten die Vorgaben nicht erreicht werden. Die Studie macht erneut die Dringlichkeit der Thematik deutlich. Denn bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen um 65 Prozent gegenüber 1990 sinken, bis 2045 soll Klimaneutralität erreicht sein – so die Vorgabe der Politik.

Am 26.04.2023 startete deshalb das KLIMAfit Programm in Freiburg mit dem ersten Workshop. In Freiburg haben sich insgesamt fünfzehn Unternehmen auf den Weg gemacht KLIMAfit zu werden. In einem Konvoi werden die Betriebe an die Thematik des unternehmerischen Klimaschutzes herangeführt.

„Als größtes Klimaschutz-Netzwerk der Region unterstützen wir Unternehmen mit konkreten Projekten wie dem KLIMAfit-Programm dabei, ihren CO2-Fußabdruck zu verringern. Wir freuen uns sehr darauf, gemeinsam mit unseren Partnern, der FWTM und der IHK Südlicher Oberrhein, sowie mit ENIT, die Klimabilanz der teilnehmenden Unternehmen zu verbessern und damit einen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit der Region zu leisten“, so Dr. Fabian Burggraf, Geschäftsführer Klimapartner Oberrhein.

In fünf gemeinsamen Workshops wird das Know-how für die Treibhausgasbilanzierung erarbeitet. Die eigene THG-Bilanz bietet die Grundlage, um die Auswirkungen des Unternehmens auf das Klima zu bemessen und um Energieeinsparmaßnahmen zu identifizieren. Im Rahmen des KLIMAfit Programm wird es deshalb eine Vor-Ort Besichtigung des Betriebs geben, um Einsparpotentiale zu ermitteln. Bei den Terminen gibt es genügend Raum für Austausch und Diskussion.

Darüber hinaus wird die Transparenz über die eigenen CO2-Emissionen für Unternehmen immer wichtiger – auch unter dem Aspekt der Erfüllung von Kundenanforderungen. Hat das Unternehmen seine CO2 Bilanz erstellt, gibt es eine öffentlichkeitswirksame Urkunde und Auszeichnung als „KLIMAfit Betrieb“.

Projektträger ist Klimapartner Oberrhein. Mitorganisatoren sind IHK Südlicher Oberrhein und die Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe GmbH & Co. KG. Das Beratungsunternehmen ENIT Energy IT Systems GmbH leitet die Workshops und Vor-Ort Begehungen. Mit ENIT Energy IT Systems GmbH wurde ein sehr kompetentes Beratungsunternehmen gewonnen, welches als Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) Ausgründung über jede Menge Knowhow verfügt und das Wissen gerne teilt.





Veranstaltungen 

World Disco Soup Day

World Disco Soup Day
Schnippeldisko (c) Joachim von Ramin

Slow Food setzt mit weltweitem Aktionstag ein Zeichen gegen Lebensmittelverschwendung

Am 29. April findet der diesjährige World Disco Soup Day des Slow Food Youth Netzwerks statt. Unter dem Motto „Save our food. Save our planet“ setzt er sich zum Ziel, geballte Aufmerksamkeit für den Zusammenhang von Lebensmittelwertschätzung und Klimaschutz zu schaffen. Der Aktionstag soll Verbraucher*innen motivieren, genießbare Lebensmittel nicht wegzuschmeißen; zugleich soll mit Aktionen der Druck auf Politik und Wirtschaft hochgehalten werden. Slow Food zelebriert gemeinsam mit der Akademie Schloss Kirchberg/Baden-Württemberg eine Schnippeldisko ab 18 Uhr.

Die Schnippeldisko zählt zu den beliebtesten Veranstaltungsformaten des Slow Food Youth Netzwerks. Entstanden ist sie 2012 in Berlin und inzwischen weltweit erfolgreich. Mit dem World Disco Soup Day engagieren sich seit 2017 Mitglieder von Slow Food Youth in verschiedenen Ländern, um am letzten Aprilsamstag zu schnippeln und zu tanzen, was das Zeug hält. Sie bereiten aus Gemüse, das beispielsweise wegen Größe oder Druckstellen aus der marktüblichen Norm fällt, Suppen zu. Denn rund ein Drittel aller erzeugten Lebensmittel erreicht nicht die Teller – vor dem Hintergrund weltweiter ökologischer wie sozialer Krisen ist das für Slow Food eine schreiende Ungerechtigkeit. Dazu Janina Hielscher aus dem Youth-Leitungsteam: „Es ist skandalös, dass jährlich allein in Deutschland 11 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen werden, während wir es gleichzeitig nicht schaffen, alle Menschen auf unserem Planeten zu ernähren. Diese Verschwendung verursacht außerdem klimaschädliche Emissionen. Auf all diese Folgen wollen wir aufmerksam machen und möglichst viele Verbraucher*innen dafür sensibilisieren, weniger wegzuschmeißen.“ Die Slow-Food-Bewegung fordert ein aufeinander abgestimmtes Handeln entlang der Wertschöpfungskette sowie von der Politik einen verbindlich gesetzten Reduzierungsrahmen für alle Akteur*innen.

Treffpunkt Rosengarten: Mitstreiter*innen für gutes und gerechtes Essen

Am diesjährigen World Disco Soup Day veranstaltet Slow Food Youth gemeinsam mit der Akademie Schloss Kirchberg eine Schnippeldisko. In die Töpfe wandert Gemüse von ökologisch bewirtschafteten Höfen aus der Region. Verbraucher*innen sind eingeladen mitzukochen, zu diskutieren, zu essen und zu tanzen. Slow Foodies reichen Informationshäppchen darüber, wie ein wertschätzender Umgang mit Lebensmitteln und deren Erzeuger*innen im Alltag gelingt. Die Bio-Musterregion Hohenlohe stellt regionale, ökologisch-nachhaltige Projekte vor. Es gibt abwechslungsreiche Musik-Acts und spätestens, wenn die Suppe fertig ist, zieht es viele Teilnehmende auf die Tanzfläche. Zu den Pogramm-Highlights gehören das Johannes Ludwig Duo, zwei Jazzmusiker aus München, sowie die DJane Barbara Bös.

Wann? 29.04.2023 von 18 bis 22 Uhr | Wo? im Rosengarten vom Schloss Kirchberg in Kirchberg an der Jagst. Die Schnippeldisko findet im Rahmen der Kampagne Our Food Our Future statt – eine paneuropäische Kampagne, in der sich Slow Food mit 16 anderen Organisationen für Lieferketten einsetzt, die Menschenrechte und Umweltschutz respektieren. Im Fokus stehen die Rechte von Arbeitsmigrant*innen und Klimaschutz.

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