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Verschiedenes 

Australische Tiervielfalt im Zoologisch-Botanischen Garten Stuttgart

Australische Tiervielfalt im Zoologisch-Botanischen Garten Stuttgart
Foto: Wilhelma / Lisa-Marie Grimmer

Tasmanische Graue Riesenkängurus – große Sprünge in der Wilhelma

Am 23. Januar 2024 wurde die Wilhelma um eine weitere australische Tierart reicher. Zwei Graue Riesenkängurus leisten nun den Emus Gesellschaft. Das Besondere dabei: Genau diese beiden für den fünften Kontinent so typischen Arten zieren auch das australische Wappen. Bei dessen Gestaltung im Jahr 1912 wurden Emu und Känguru auserwählt, weil Sie sich ausschließlich vorwärts, aber nie rückwärts fortbewegen – ein Symbol des Fortschritts.

Auch in der Zukunftsplanung der Wilhelma geht es immer weiter vorwärts. Darum sind die großen Hüpfer nur vorübergehend im Gehege der Emus und Hühnergänse untergebracht, welches sich direkt neben der Vogelfreifluganlage befindet. Mittelfristig sollen die beiden Riesenkängurus gemeinsam mit den Wombats in die noch im Bau befindliche Anlage „Narawntapu“ übersiedeln, welche nach einem tasmanischen Nationalpark benannt ist und aktuell zwischen der Terra Australis und dem Amazonienhaus entsteht. Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin zeigt sich begeistert: „Vom kaninchengroßen Potoroo bis zum Grauen Riesenkänguru, das aufgerichtet so groß wie ein Mensch ist – in der Wilhelma gibt es für unsere Besucher*innen nicht nur eine der kleinsten, sondern nun auch eine der größten Känguruarten zu bestaunen.“

Graue Riesenkängurus leben im Südosten Australiens und in Tasmanien, wo sie in offenen Wäldern und Savannen, auf Acker- und Grasland zuhause sind; aber auch auf Golfplätzen und in Stadtparks tummeln sich manche Tiere gerne. Auf dem Speiseplan der großen Pflanzenfresser stehen vor allem Gräser, Kräuter, Blätter und Zweige. Das Graue Riesenkänguru kann gewaltige Sätze machen – bis zu 13 Meter weit und anderthalb Meter hoch. Der bis zu einem Meter lange Schwanz dient dabei der Balance. Kängurus sind sehr soziale Tiere und leben in lockeren Gruppen zusammen, lediglich die geschlechtsreifen Männchen kriegen sich manchmal in die Wolle. „Joeys“, wie man die Jungtiere bei Beuteltieren nennt, kommen nach etwa fünf bis sechs Wochen auf die Welt und sind gerade mal so groß wie ein Gummibärchen. Sie verbleiben noch etwa elf Monate in Mamas Beutel, bis sie groß genug sind, um eigenständig die Umgebung zu erkunden.

Die Wilhelma ist eine von wenigen zoologischen Einrichtungen in Europa, in welchen Tasmanische Graue Riesenkängurus zu sehen sind.

zum Bild oben:
Zwei Tasmanische Graue Riesenkängurus sind neu in der Wilhelma.
Foto: Wilhelma / Lisa-Marie Grimmer








Verschiedenes 

Gutes Essen hat aktuell keine Zukunft

Gutes Essen hat aktuell keine Zukunft
WHES Demo (c) WHES

8.000 fordern ein sofortiges Ende des agrarpolitischen Stillstands

Ein breites Bündnis aus Landwirtschaft und Zivilgesellschaft geht für Höfe und Klima und gegen Gifte, Gentechnik und Patente auf die Straße

20.01.2024 - 8.000 Menschen finden sich vor dem Willy-Brandt-Haus in Berlin ein und fordern lautstark die Abkehr von einer Agrarpolitik, die Bäuer*innen und Gesellschaft gleichermaßen im Stich lässt und den sozialen Frieden gefährdet. Klimaextreme und Kostensteigerungen bringen Landwirtschaft und Gesellschaft in Not. Kennzeichnung und Risikoprüfung bei der Gentechnik sollen abgeschafft werden, obwohl die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung dies ablehnt.

Die Protestierenden haben es satt. Sie fordern einen klaren Fahrplan für eine zukunftsfähige Landwirtschaft und ein krisenfestes Ernährungssystem. Stadt und Land, Produzent*innen und Konsument*innen setzen sich gemeinsam und solidarisch für die ökologische und sozial-gerechte Agrarwende ein, für Klima-, Tier- und Artenschutz sowie weltweite Ernährungssicherheit.

„Die richtige Antwort auf Klimakrise, Artensterben und Hunger in der Welt ist eine bäuerliche und ökologischere Landwirtschaft“ sagt Inka Lange, Sprecherin des „Wir haben es satt!“-Bündnisses, das bereits zum 14. Mal zum Protest aufgerufen hat. Neben Organisationen aus den Bereichen Umwelt- und Tierschutz, Ernährung, Menschenrechte und Entwicklungszusammenarbeit gehören auch 35.000 Bäuer*innen dem Bündnis an. Sie benötigen für die Transformation zur umwelt- und tiergerechten Landwirtschaft sichere politische Rahmenbedingungen. Doch auch das grün geführte Landwirtschaftsministerium hat notwendige Maßnahmen trotz vollmundiger Absichtsbekundungen und vorliegender Lösungsvorschläge weitere zwei Jahre verschleppt.

„Alle Fragen wurden längst ausreichend beantwortet – wir fordern Taten! Faire Erzeuger*innenpreise und die Unterstützung der Höfe beim Umbau der Tierhaltung, etwa durch eine Tierwohlabgabe, müssen jetzt kommen“ so Lange. „Außerdem muss sich die Bundesregierung in Europa dafür einsetzen, dass Milliarden an Agrarsubventionen endlich den Umwelt-, Tier- und Klimaschutz in der EU honorieren, statt öffentliche Gelder blind pro Fläche Hektar auszuschütten und damit vor allem die Agrarindustrie zu füttern. Die Zukunft der Landwirtschaft muss sofort zur Chefsache in der Ampelkoalition werden.“

Entsprechende Forderungen und die bäuerliche Protestnote übergaben Bäuer*innen, Menschenrechts- und Entwicklungsorganisationen am Vormittag Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir. Mit rund 50 Traktoren waren die Teilnehmer*innen der Kundgebung „Bäuerliche Rechte weltweit stärken“ am frühen Morgen aus dem Berliner Umland zum Global Forum for Food and Agriculture gefahren. Dort sprachen sie mit dem Minister zeitgleich zu seiner Konferenz mit rund 70 internationalen Agrarminister*innen und wiesen ihn auf die Notwendigkeit und wiesen ihn auf die Notwendigkeit eines solidarischen, raschen Handelns hin. Am Willy-Brandt-Haus vereinte sich die Traktordemo schließlich mit den „Wir haben es satt!“-Demonstrierenden, darunter ein Block mit Bäuer*innen, die ohne Traktoren aus ganz Deutschland angereist waren.

In Berlin adressieren sie neben der Ampelregierung auch das Europäische Parlament. Die im Februar drohende Abschaffung des strengen EU-Gentechnikrechts sorgt für Unmut auf den Höfen und bei den Verbraucher*innen. Milana Müller, Landwirtin aus dem Ost-Erzgebirge, und Benny Haerlin von Save our Seeds dazu: „Der Gipfel des umwelt- und agrarpolitischen roll back aus Brüssel: Die EU-Kommission will künftig Gentechnikpflanzen ohne Risikoprüfung und Kennzeichnung zulassen. Niemand weiß mehr, wo es drin ist, keiner kann es mehr vermeiden. Die Risiken steigen, keiner haftet. Aber Bayer und Syngenta können unser Saatgut patentieren. Das lassen wir uns nicht gefallen!“
Die Demonstrierenden erwarten von der Bundesregierung, sich dem Durchmarsch der Gentechnik- und Pestizidindustrie in den Weg zu stellen. Passend dazu skandiert der Demozug „Gentechnik – wir haben es satt!“. Auf dem Weg von der SPD-Parteizentrale vorbei an Finanz- und Landwirtschaftsministerium zum Bundeskanzleramt, wo die Abschlusskundgebung stattfindet, hört man noch den Ruf: „Özdemir verbau's nicht! Agrarreformen! Trau dich!“





Veranstaltungen 

Denkmale sind Wahr-Zeichen

Online-Seminar für Denkmalfreunde und Kulturinteressierte

Jedes Jahr widmet sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) einem Schwerpunktthema, das neue Blickwinkel auf unsere Denkmallandschaft eröffnet. 2024 werden Denkmale als „Wahr-Zeichen“ ins Licht gerückt – und zwar in einem doppelten Wortsinn: In einem Zeitalter, in dem die Grenze zwischen Echt und Unecht, Wahr und Unwahr immer mehr zu verschwimmen scheint, erweisen sich Denkmale als verlässliche Zeitzeugen, die sich befragen lassen, und als Landmarken und Identifikationsobjekte, die eine emotionale Bedeutung haben. Das Online-Seminar „Denkmale sind Wahr-Zeichen“ will die Doppelbedeutung unserer gebauten Geschichte entdecken helfen – mit überraschend viel Wissenswertem für die Teilnehmer!

Am Donnerstag, den 22. Februar 2024 widmet sich ein einstündiges Online-Seminar der DenkmalAkademie der DSD ab 10.00 Uhr den Denkmalen als Wahr-Zeichen. Angesprochen sind Denkmalfreunde und Kulturinteressierte. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist erforderlich.

Die DenkmalAkademie ist das Bildungsinstitut der Deutschen Stiftung Denkmalschutz zur berufsbegleitenden Weiterbildung in der Denkmalpflege. Sie hat sich die Vermittlung grundlegender denkmalpflegerischer Inhalte, der Kenntnisse historischer Materialien sowie diverser Handwerks- und Erhaltungstechniken zum Ziel gesetzt.
Weitere Informationen und Anmeldung online, klicke auf "mehr"

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Verschiedenes 

Ernährungsstrategie für Deutschland

Ernährungsstrategie für Deutschland
Zukunftsfähige Ernährungsstrategie (c) Meerfreiheit

Slow Food fordert zeitnahe und ambitionierte Umsetzung

17.01.2024 – Unter dem Titel ‚Gutes Essen für Deutschland‘ hat die Bundesregierung heute ihre Ernährungsstrategie verabschiedet. Slow Food Deutschland begrüßt sie als ernährungspolitische Rahmensetzung, mit der die Regierung einem drängenden politischen Auftrag aus dem Koalitionsvertrag und der Gesellschaft nachkommt. Slow Food sieht in der Strategie eine wichtige Stütze, um das Ernährungssystem zukunftsfest zu machen; zugleich mahnt der Verein an, dass es der Strategie an Konkretheit und weiterhin an einer ausreichenden Finanzierung fehlt.

Die im Koalitionsvertrag verankerte Erarbeitung einer Ernährungsstrategie zielt darauf ab, gesündere und ressourcenschonende Ernährungsweisen für alle Menschen zu fördern. Sie wird unter Federführung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) sowie unter Beteiligung von Vertreter*innen u.a. aus Wissenschaft, Ernährungswirtschaft, Umweltschutz, Ländern, Kommunen und Zivilgesellschaft erarbeitet. Auf das 2022 veröffentlichte Eckpunktepapier folgt heute das finale Strategiepapier.

Slow Food Deutschland (SFD) hat den Prozess, u.a. als Bündnispartner von #ErnährungswendeAnpacken, seit Beginn an eng begleitet und begrüßt die jetzt verabschiedete Ernährungsstrategie als ersten wichtigen Schritt einer integrierten Ernährungspolitik. Vor allem, weil sie die kulturelle, gesundheitliche, ökologische und soziale Dimension der Ernährung einbezieht, also auch armutsbedingte Mangel- oder Fehlernährung in den Blick nimmt, wenn auch aus Sicht von Slow Food nicht ausreichend genug. Denn für Slow Food ist genau das ein zentrales Anliegen: Gutes, sauberes und faires Essen muss es für alle geben, unabhängig von Einkommen, Bildungsgrad oder Herkunft.

Dazu Nina Wolff, SFD-Vorsitzende: „Die heute von der Bundesregierung verabschiedete Ernährungsstrategie bietet wichtige Lösungsansätze für den Übergang zu zukunftsfähigen und gerechten Ernährungssystemen, die für das Wohl der Menschen, des Planeten und der Tiere arbeiten. Statt, wie bisher, gegen sie. Nun darf die Strategie nicht in den Ansätzen stecken bleiben sondern konkrete Maßnahmen müssen zügig, das heißt noch in dieser Legislatur, auf den Weg gebracht werden. Die Strategie ist ein Türöffner für eine gute, saubere und faire Ernährung in Deutschland und um erstmalig Kohärenz zwischen Ernährungs-, Landwirtschafts-, Umwelt-, Klima- und Gesundheitspolitik herzustellen. Eine ausreichende Finanzierung ist dafür grundlegend, in der heutigen Version jedoch noch nicht ersichtlich. Das ist enttäuschend. Konkrete Maßnahmen drohen ohne finanzielles Fundament zu scheitern."

Aus SFD-Sicht haben die in der Strategie priorisierten Ziele das Potential, Ernährung in Deutschland künftig an den planetaren Grenzen sowie an wissenschaftlichen Erkenntnissen auszurichten: eine ausgewogene sowie pflanzenbetonte, regional-saisonale Ernährung, eine verbesserte Gemeinschaftsverpflegung, ein gesteigertes Angebot nachhaltig und ökologisch produzierter Lebensmittel, die Stärkung regionaler Wertschöpfung und die weitere Eindämmung von Lebensmittelverschwendung. Damit die Strategie unter den Bürger*innen akzeptiert wird, ist es dringlich, dass die Zivilgesellschaft weiterhin angemessen beteiligt bleibt.

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Verschiedenes 

Mehr Meisen, Buntspechte und Eichelhäher

Mehr Meisen, Buntspechte und Eichelhäher
Eichelhäher (c) NABU / Rolf Köhler

Viele Waldvogelarten häufiger als 2023 bei der „Stunde der Wintervögel“ gesichtet

Berlin, 9.1.24 – Hast du eine Meise? Ja, ganz viele! Bei der Mitmachaktion „Stunde der Wintervögel“ von NABU und seinem bayerischen Partner LBV am vergangenen Wochenende hatten Meisen ihren großen Auftritt. Die Kohlmeise liegt auf Platz zwei der Vogel-Top-Ten mit einem Plus von 14 Prozent zum Vorjahr, die Blaumeise gleich dahinter (plus 10 Prozent). Auf Platz eins ist wieder der Haussperling geflattert. Die Zahl der insgesamt im Schnitt pro Garten gesichteten Vögel liegt mit 34,7 leicht über dem Vorjahr (34,0).

Im Vorfeld hatten Ornithologen bereits vermutet, dass mehr Waldvögel an die Futterstellen kommen würden als im vergangenen Jahr, als es durch das Mastjahr besonders viele Baumfrüchte in den Wäldern gegeben hatte. Allerdings bestätigte sich das nur zum Teil. „Zwar gab es außer bei den Meisen auch ein Plus bei Eichelhähern, Buchfink, Gimpel und Buntspecht. Aber Grünfinken, die auch Waldbewohner sind, wurden kaum häufiger als im vergangenen Jahr beobachtet“, so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Hier liege die Vermutung nahe, dass die Population immer noch durch die Auswirkungen der Trichomoniasis leide – die tödliche Krankheit ist seit einigen Jahren unter Grünfinken verbreitet.

Amseln zeigten sich in diesem Jahr wieder mehr am Futterhaus (plus 20 Prozent). Zusammen mit Artgenossen aus Osteuropa gesellten sich auch „Waldamseln“ zu den „Stadtamseln“ in größeren Siedlungen und sorgten so für vermehrte Meldungen. Typische Wintergäste, wie Erlen- und Birkenzeisige, wurden ebenfalls häufiger als 2023 gesichtet – ein Plus von 30 Prozent, bzw. 87 Prozent.

Auch spektakuläre Sichtungen gab es am Wochenende: Im Rhein-Neckar-Raum konnte ein Schwarzstorch beobachtet werden – bisher sehr ungewöhnlich im Winter, denn er ist Langstreckenzieher und überwintert eigentlich in Afrika.

Der Wetterumschwung pünktlich zum Start der Vogelzählung sorgte für ideale Bedingungen für die Vogelbeobachtung. Der Freitag startete ganz in Weiß und der Wintereinbruch nach den vorangegangenen tagelangen Regenfällen mit Hochwasser lockte offenbar viele Vogelfreundinnen und -freunde an die Futterstellen in Gärten und Parks. Bisher haben fast 98.000 Menschen ihre Vogelsichtungen an NABU und LBV gemeldet. Es dürften aber noch weit mehr werden, denn noch bis 15. Januar kann unter www.stundederwintervoegel.de und mit der App „NABU Vogelwelt“ nachgemeldet werden.

Die „Stunde der Wintervögel“ ist Deutschlands größte wissenschaftliche Mitmachaktion und findet bereits zum 14. Mal statt. Im vergangenen Jahr haben knapp 100.000 Menschen mitgezählt.

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Mutterglück bei Bonobo-Dame Liboso

Mutterglück bei Bonobo-Dame Liboso
Foto: Wilhelma / Lisa-Marie Grimmer

Nachwuchs bei den Menschenaffen in der Wilhelma

Kurz vor Weihnachten, am 21. Dezember 2023, erblickte in der Wilhelma in Stuttgart ein Bonobo-Baby das Licht der Welt. Noch hat es keinen Namen, da das Geschlecht des Säuglings, der von seiner Mutter gut behütet und umhergetragen wird, bislang nicht zu erkennen war. Seine Mutter Liboso ist 26 Jahre alt und kam über den niederländischen Zoo Apenheul in die Wilhelma. 2006 wurde sie erstmals Mutter und hat seitdem vier weitere Jungtiere zur Welt gebracht. Bislang ist nicht klar, wer der Vater des Säuglings ist. Erst ein Gentest wird die Vaterschaft sicher beweisen.

Bei Bonobos, auch Zwergschimpansen genannt, handelt es sich um diejenige Menschenaffenart, die dem Menschen genetisch am nächsten steht. Ihr natürlicher Lebensraum sind die Regenwälder in Zentralafrika – und dort ausschließlich in der Demokratischen Republik Kongo. Laut der Weltnaturschutzorganisation IUCN, in welcher auch die Wilhelma Mitglied ist, gelten Bonobos als stark gefährdet. Gründe dafür sind in erster Linie die Abholzung von Regenwäldern und die Wilderei für so genanntes „Bush Meat“. Die Tatsache, dass Bonobos in nur einem einzigen Land der Welt vorkommen, verdeutlicht, wie wichtig es ist, einen miteinander vernetzten Zoobestand aufzubauen und weiterzuentwickeln. Nur so kann die Zukunft der Art gesichert werden, sollten die Populationen im Herkunftsland eines Tages zusammenbrechen. Seit 1977 erblickten in der Wilhelma insgesamt 41 Bonobo-Babys das Licht der Welt. Aktuell sind hier 23 Bonobos zu Hause – die größte Gruppe in ganz Deutschland und gleichzeitig eine der größten auf der Welt. Wilhelma-Direktor Dr. Thomas Kölpin betont: „Die Wilhelma trägt damit eine besondere Verantwortung für die Zoopopulation dieser bedrohten Menschenaffenart“.

Gleichzeitig engagiert sich die Wilhelma für den Schutz der Bonobos in ihrem natürlichen Lebensraum: Mit finanziellen Mitteln, die über den Artenschutz-Euro erzielt werden, wird in der Demokratischen Republik Kongo die Auffangstation Lola ya Bonobo gefördert. Dort kümmert man sich um Bonobo-Waisen, welche ihre Mütter aufgrund von illegaler Jagd verloren haben. 2022 konnten 14 hier aufgezogene Bonobos erfolgreich in einem Schutzgebiet ausgewildert werden. Außerdem fördert die Wilhelma den Verein Bonobo alive, welcher im Gebiet des Salonga Nationalparks Anti-Wilderer-Patrouillen durchführt und die Bevölkerung vor Ort bei Bildungs- und Infrastrukturmaßnahmen unterstützt.

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Das in der Wilhelma kurz vor Weihnachten geborene Bonobo-Baby wird von seiner Mutter gut behütet.
Foto: Wilhelma / Lisa-Marie Grimmer

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Veranstaltungen 

Zoo Leipzig: Drittstärkstes Besucherergebnis erreicht

Zoo Leipzig: Drittstärkstes Besucherergebnis erreicht
© Zoo Leipzig

Seit Donnerstag (11.1.) Magisches Tropenleuchten

Zum zweiten Mal in Folge hat der Zoo Leipzig das drittstärkste Besucherergebnis erzielt: Das mit 1,87 Millionen Gästen erreichte Top 3-Ergebnis aus dem Jahr 2022 konnte er im abgelaufenen Jahr 2023 mit 1,9 Millionen Besuchern noch übertreffen. Eine erfolgreiche Mischung aus zoologischen Erfolgen und Veranstaltungen haben die Gäste aus nah und fern ganzjährig in den Zoo gelockt. Die Jungtier-Quartette bei den Löwen und Asiatischen Elefanten gehörten zu den Anziehungspunkten, die der Zoo vielfältig bereithielt. Zahlreiche Entdeckertage mit verschiedenen thematischen Schwerpunkten, das Tropenleuchten zum Jahresstart, die traditionellen Feiertage und das mit einem Spendenrekord von mehr als 60.000 Euro durchgeführte K!DZ-Riesenkinderfest zugunsten der Uni-Kinderklinik reihten sich aneinander. Mit der Eröffnung des Entdeckerhaus Arche als multimedialem Artenschutz- und Bildungszentrum fokussiert sich der Zoo neben dem Engagement für vom Aussterben bedrohte Arten in aller Welt auch auf die Bildungsarbeit im Rahmen des Zooerlebnisses. „Das ganzheitliche Angebot und Erlebnis für alle Gäste ist die Grundlage für das erfolgreiche Jahr 2023 – und bildet auch die Basis für das bevorstehende Jahr“, sagt Andrej Synnatzschke, Prokurist des Zoo Leipzig, und skizziert die bevorstehenden Aufgaben. So startet der Zoo morgen mit dem Magischen Tropenleuchten in das erste Highlight des Jahres 2024, dem viele weitere Akzente folgen werden. So plant der Zoo für den Sommer eine Ausstellung mit überdimensional großen Insekten, um auf die Bedeutung der Kleinsten für die biologische Vielfalt aufmerksam zu machen. Bis zum Jahresende soll auch das gegenwärtig in Sanierung befindliche Terrarium wiedereröffnen und den historischen Komplex im Gründer-Garten komplettieren. Mit erfolgreichen Geburten bei den Giraffen und Zebras ist die Kiwara-Savanne in ihr 20. Jubiläumsjahr gestartet.

Magisches Tropenleuchten

Bis zum 11. Februar locken donnerstags bis sonntags beeindruckende Lichtinstallationen und Projektionen im Außengelände sowie in der Tropenerlebniswelt Gondwanaland zu einem abendlichen Besuch des Zoos. Von 17 bis 22 Uhr können die Gäste das farbenfrohe, faszinierende Leuchten erleben und bei einer Bootsfahrt durch den beleuchteten Regenwald schippern. Livemusik, Entdecker-Stationen und ein Sternenhimmel runden das Erlebnis ab. Im erweiterten Außenbereich können sich die Gäste des Magischen Tropenleuchtens auf großflächige Neuerungen freuen. Alle Informationen zu den geplanten Installationen finden sich unter www.tropenleuchten.de.

zum Bild oben:
Aufnahme hochbedrohter Arten des National Geographic
Fotografen Joel Sartore als Fassadenprojektion
© Zoo Leipzig

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Verschiedenes 

Bauernproteste, Agrardiesel, Bauernsterben und falsche Freunde

Bauernproteste, Agrardiesel, Bauernsterben und falsche Freunde
(c) mitwelt.org

Freiburg, 8.01.2024. Heute erschüttern massive Bauernproteste das Land. Es geht den Landwirten nicht nur um die Kürzungen beim Agrardiesel. Der kleinen und mittleren Landwirtschaft (nicht nur) in Deutschland geht es beschissen. Die Erträge stimmen nicht. Es gibt zu viel Arbeit und entsetzlich viel Bürokratie für zu wenig Geld. Wer macht gerne unzählige Überstunden in einer Landschaft, in der immer mehr Spaziergänger mit immer mehr Freizeit immer alles besser wissen? Die Kinder wollen die Höfe nicht übernehmen und die Landwirtschaft hat ein schlechtes Image, das durch die heutigen Blockaden nicht besser wird. Investoren haben Ackerland als Finanzanlage entdeckt. Die Kauf- und Pachtpreise sind enorm gestiegen und für viele Landwirte schlicht nicht mehr bezahlbar. Immer verzweifelter versuchen die Betroffenen mit Gift, Dünger, Wachstum und Protesten gegen eine internationale Konkurrenz anzugehen, die auf gigantischen Feldern mit in Europa verbotenen Giften und billigen Arbeitssklaven arbeiten kann.

Der Aufhänger für die heutigen Proteste sind die Kürzungen bei den klimaschädlichen Subventionen für Agrardiesel. Das hat die CDU mal wieder genial gemacht. Sie klagte erfolgreich vor dem Bundesverfassungsgericht und die Ampel hat jetzt 60 Milliarden weniger im „Klima- und Transformationsfonds“. Auch so lässt sich die Energiewende bekämpfen. Da lacht sich die FDP ins Fäustchen, die in einer "informellen Koalition" mit der Opposition jede Gelegenheit nutzt, um die Energiewende zu bekämpfen und auch die AfD freut sich. Und dann streicht die Regierung die Subventionen für den Agrardiesel und löst heftige Bauernproteste aus.

Dabei ließen sich die klimaschädlichen Subventionen auch gerechter kürzen.

"Klein- und Nebenerwerbsbetriebe erhielten im Wirtschaftsjahr 2020/21 im Durchschnitt eine Erstattung von 874 Euro auf die gezahlte Energiesteuer für ihren Dieselverbrauch. Großbetriebe in Form juristischer Personen in Ostdeutschland kamen hingegen durchschnittlich auf eine Steuererstattung von 26.620 Euro. Wer viel Diesel verbraucht, zahlt umso mehr Energiesteuer und erhält einen entsprechend höheren Betrag erstattet." schreibt Agrarheute.
Ein steuerbefreiter Sockelbetrag von 5000 Euro für Agrardiesel, der insbesondere kleinen und mittleren landwirtschaftlichen Betrieben nutzt, wäre ein Beitrag für mehr Gerechtigkeit, Klimaschutz und gegen die Verwandlung der Landwirtschaft in eine Agrarfabrik.

Haben die kleinen und mittleren Landwirte mit AfD, CDU, CSU & FDP die richtigen Freunde und mit SPD, GRÜNEN und der Umweltbewegung die richtigen Gegner?
Die AfD leugnet den Klimawandel, der die Landwirtschaft besonders stark betrifft. Und sie ist gegen die zukunftsfähigen Energien, von denen gerade die Landwirtschaft besonders profitiert.

CDU, CSU und FDP reden zwar gerne von der Unterstützung der kleinen und mittleren Landwirtschaft. Doch welche politische Farbe hatte die Mehrzahl der Bundes-Landwirtschaftsminister, als bundesweit die Hälfte der landwirtschaftlichen Betriebe starben? CDU, CSU & FDP sind die stärksten Lobbyisten der Globalisierung und der großen Agrarfabriken.

Es ist peinlich für Rot-Grün, dass sie heute das EU-Mercosur Freihandelsabkommen unterstützen, das der einheimischen Landwirtschaft massiv schaden wird. Die mächtigen Agro-Chemie-Konzerne und die "Spitzen" von CDU, CSU, FDP & Bauernverbänden haben nur ein vorgeschobenes Interesse an kleinen und mittleren landwirtschaftlichen Betrieben. Sie träumen und realisieren den zerstörerischen Traum von der großen, global aufgestellten Agrarfabrik.

Die kleine und mittlere Landwirtschaft hat allen Grund, unzufrieden zu sein. Manche falschen Freunde der heutigen Demos wollen aber auch einen rechten Umsturz der Demokratie. Und der Staat muss sich fragen, ob alle Menschen und Straßenblockierer, Klimaschützende und Landwirte, vor dem Gesetz gleich sind, wie es im Grundgesetz steht.

Ein steuerbefreiter Sockelbetrag von 5000 Euro für Agrardiesel wäre eine gute Teil-Lösung der aktuellen Probleme. Die Naturschutzbewegung, die bei den heutigen Demos teilweise auch kritisiert wird, ist nicht der Feind der kleinen und mittleren Landwirtschaft in Deutschland. Die Umweltbewegung zählt zu den letzten Verbündeten der kleinen und mittleren, naturnäheren, nachhaltigen und somit auch moderneren und zukunftsorientierten Landwirtschaft. Wir müssen den Wachstumswahn brechen, den Traum von der globalen Agrarfabrik beenden und die Globalisierung menschengerecht und nachhaltig gestalten. Dazu braucht es, nicht nur beim Agrardiesel, eine andere, neue Agrar- und Subventionspolitik, die nicht nur die Interessen der großen, deutschen Agrarfabriken und der Investoren bedient. Und die Landwirtschaft braucht gute Preise für gute, umweltschonend erzeugte Produkte. Mit den falschen Freunden der heutigen Aktionen ist das nicht zu machen.

Axel Mayer, Mitwelt Stiftung Oberrhein

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