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Verschiedenes 

NABU begrüßt EU-Vorschlag zum Wald-Monitoring-Gesetz

Krüger: Fehlentwicklungen erkennen, um klimaresiliente und artenreiche Wälder zu schaffen, zu schützen und zu nutzen

Brüssel, 24.11.23 – Die EU-Kommission hat am 22.11.2023 einen ersten Vorschlag für das das neue Wald-Monitoring Gesetz vorgelegt, um die EU-Mitgliedsstaaten im Monitoring zu unterstützen, mit gleichzeitiger Verpflichtung derzeitige Überwachung zu verbessern, modernisieren und intensivieren. NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger begrüßt den Vorschlag:

“Europas Wälder befinden sich in einem schlechten Zustand. Sie geraten durch Klimawandel und schädliche Nutzungspraktiken, wie die vielerorts noch praktizierten großflächigen Kahlschläge, zunehmend unter Druck. Das Gesetz bietet die Chance, Auswirkungen dieser Praktiken und Folgen des Klimawandels sichtbar zu machen. Dazu wird der Flickenteppich unterschiedlichster Monitoringdaten zusammengeführt und vereinheitlicht. Das ermöglicht es verbesserte Nutzungspraktiken und Schutzkonzepte abzuleiten, um den Wald für die Zukunft besser aufzustellen.”

Neben dem Aufbau eines EU-weiten Satellitenbasierten Monitoring Systems, sind die Mitgliedsstaaten dazu angehalten vor-Ort Daten zu erheben, um ökologische Hotspots und wertvolle altbestände sowie deren Zustände zu ermitteln. Die bestehende Datenlage zeigt hier in vielen Ländern noch eklatante Mängel auf, was den Nutzungsdruck und die Verlustrate dieser Gebiete massiv antreibt.

Obwohl dem Gesetz bindende Nutzungsvorgaben fehlen, ist das ein wichtiger Schritt in Richtung resilienter artenreichen und einer nachhaltigen Waldnutzung und damit elementarer Teil des Green Deals.








Verschiedenes 

Lernen leicht gemacht

Lernen leicht gemacht

Ab sofort ist die Wissensdatenbank über Lebensmittel „Slowpedia“ vollständig

24.11.2023 – Seit heute ist die interaktive Wissensdatenbank Slowpedia mit zwölf Lebensmittelkategorien vollständig online. Bereits seit Mai schaffen interaktive und multimediale Formate einen niedrigschwelligen Einstieg in tiefgehende Informationen; ab sofort stillt Slowpedia auch den Wissensdurst zu Eiern, Gewürzen & Kräutern sowie Öl & Fett. Das Projekt ist eine Zusammenarbeit zwischen Slow Food Deutschland (SFD) und der Deutschen Stiftung für Warenlehre.

Obst, Gemüse, Getreide, Hülsenfrüchte, Fisch, Fleisch, Milch, Süßes, Getränke und ab sofort auch Eier, Öl & Fett, Kräuter & Gewürze: Slowpedia lässt nichts unserer Einkaufskörbe und Speisepläne „unberührt“. Die Online-Warenlehre klärt über Kulturgeschichte, Qualität sowie nachhaltige Wertschöpfung, Verarbeitung und Nutzung unserer Lebens- und Nahrungsmittel auf.

Interaktive Formate, Illustrationen und Grafiken unterstützen eine abwechslungsreiche und verständliche Informationsvermittlung, fördern das Bewusstsein für ein nachhaltiges Ernährungssystem und wecken den Forschergeist. Verbraucher*innen können mithilfe von Slowpedia einen ersten Überblick über Lebensmittelgruppen finden oder tiefer in einzelne Aspekte einsteigen. Beim Quiz können die Nutzer*innen vorhandenes oder neu erlerntes Wissen spielerisch testen. Obwohl junge Erwachsene die Kernzielgruppe sind, profitieren alle Altersgruppen von der farbenfroh gestalteten Wissensvermittlung.

Mathilda Fuhrmeister und Paul Kleebinder haben das Projekt bei Slow Food verantwortet und heben zu seinem Abschluss den Gemeinschaftscharakter hervor: „In Slowpedia steckt der reiche Fundus an Know-how von Produzentinnen, Lebensmittelhandwerkern und Köchinnen aus unserem Netzwerk sowie die Expertise langjährig Engagierter innerhalb von Slow Food Deutschland. Indem wir mit Slowpedia den Ursprüngen und Wurzeln unserer Lebensmittel auf den Grund gehen, vermitteln wir ein Ur-Anliegen unserer Bewegung: Zu wissen, wo unser Essen herkommt.“

Die Initiative zu einem Projekt wie der Slowpedia ging von der Deutschen Stiftung für Warenlehre aus. Sie hat bereits diverse Materialien zur Warenkunde entwickelt und wollte das Wissen noch passgenauer für ein junges Publikum gestaltet sehen. Mit Slow Food Deutschland fanden sie den geeigneten Partner. „Slow Food versteht es, Wissen über Lebensmittel aktuell aufzubereiten, herstellerunabhängig und mit Blick auf ganzheitlich gesunde Ernährung, also gut für Mensch und Planet. Das Ganze dann noch kreativ und visuell ansprechend zu gestalten und Elemente zu nutzen, die zum Interagieren einladen, ist Warenkunde im besten Sinne,“ erklärt Dr. Helmut Lungershausen von der Stiftung begeistert.

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Verschiedenes 

Abkehr von der Wegwerfgesellschaft

Miller: Ampelregierung muss sich für konsequentes Recht auf Reparatur einsetzen

Berlin, 21.11.23 - Anlässlich der Verhandlungen im EU-Ministerrat zum Recht auf Reparatur fordert der NABU, dass sich die Bundesregierung für eine weitreichende Regelung einsetzt und sich damit zur Abkehr von der Wegwerfgesellschaft bekennt.

Das EU-Parlament hat sich für ein starkes Recht auf Reparatur ausgesprochen. Der NABU erwartet, dass die Ampel diesem Vorschlag folgt. „Wenn unsere Ampel-Regierung ernsthaft eine Verringerung des Ressourcenverbrauchs und eine Stärkung der Verbraucherrechte will, muss sie sich für ein konsequentes Recht auf Reparatur einsetzen“, so NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

„Hier kann die Bundesregierung zeigen, was sozial-ökologische Politik ist: Sie muss sich für einen offenen Ersatzteilmarkt und Maßnahmen für niedrigere Reparaturkosten stark machen. Das entlastet die Umwelt und Verbraucherinnen und Verbraucher“, erläutert Anna Hanisch, NABU-Expertin für Kreislaufwirtschaft. „Hersteller müssen in die Pflicht genommen werden, die Produkte so zu designen, dass sie lange halten und reparierbar sind. Softwareblockaden, die die Reparatur verhindern, darf es künftig nicht mehr geben.“

Hintergrund
Als Teil des Green Deals wird derzeit die Richtlinie zur Förderung der Reparatur von Waren verhandelt. Im März dieses Jahres legte die EU-Kommission einen Vorschlag vor, der jetzt vom Parlament nachgebessert wurde. Nun positionieren sich die Ministerien der EU-Staaten im Rat, bevor es in die Trilogverhandlungen geht. Die Richtlinie soll nur für Geräte gelten, für die auch Anforderungen nach der EU-Ökodesignverordnung bestehen sowie für Fahrräder. Durch die Reparatur lassen sich Ressourcen und Emissionen einsparen, das Handwerk wird gestärkt und Verbraucherinnen und Verbraucher sparen. Der NABU ist Mitglied beim Runden Tisch Reparatur (https://runder-tisch-reparatur.de/warum-das-recht-auf-reparatur-herstellerunabhaengig-sein-muss/).

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Verschiedenes 

Halbzeit bei „Gemeinsam zur Waldmeisterschaft“

Halbzeit bei „Gemeinsam zur Waldmeisterschaft“
Teamwork: Prof Junhold und Sebastian Gemkow beim Pflanzen @ Zoo Leipzig

Erneut 2024 Setzlinge in die Erde gebracht

In Battaune (Gemeinde Doberschütz) hieß es heute (23.11.23): Ran an die Spaten! Im Rahmen der Initiative „Gemeinsam zur Waldmeisterschaft“ haben heute mehr als 60 Pflanzhelfer gemeinsam mit Sebastian Gemkow (Sächsischer Staatsminister für Wissenschaft, Kultur und Tourismus und Landtagsabgeordneter) und Prof. Jörg Junhold (Direktor Zoo Leipzig, Botschafter Host City Leipzig zur UEFA EURO 2024) unter Anleitung der Profis von der „Stiftung Wald für Sachsen“ 2024 Bäumchen gesetzt. Auf der 0,5 Hektar großen Fläche wurden sie von einem 15-köpfigen Team des Zoo Leipzig, Mitarbeitenden der Stadt Leipzig, Andreas Woda (Präsident Kreissportbund Landkreis Leipzig e.V.) und Schülerinnen und Schülern der Friedrich-Tschanter-Oberschule Eilenburg unterstützt. Von der Sportstadt Leipzig halfen Martin Schulz (Paralympicssieger sowie Welt- und Europameister Para-Triathlon), Timo Sorgius (mehrfacher deutscher Meister, Olympiakader Freistilstaffel) und Saskia Feige (Deutsche Meisterin, EM-Dritte 20 km Gehen).

„Gerade als Vater schätze ich die ‚grünen Lungen‘ in unserem Freistaat sehr. Sie stehen für Lebensqualität und gesunde Bewegung in der Natur. Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, die durch Stürme, Dürre und Borkenkäferbefall abgestorbenen Waldflächen naturnah wiederzubeleben. Und es ist hoch einzuschätzen, dass sich der Sport in Leipzig – im speziellen heute das Team der Host City Leipzig zur UEFA EURO 2024 – mit seiner Strahlkraft dafür einsetzt“, sagt Sebastian Gemkow, Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Wald für Sachsen. Auch Heiko Rosenthal (Bürgermeister und Beigeordneter für Umwelt, Klima, Ordnung und Sport der Stadt Leipzig) lobt die Aktion: „Wenn der Leipziger Sport mit dem Umwelt- und Klimaschutz eine Allianz eingeht, dann ist das eine wunderbare Sache, die ich gerne unterstütze. Denn nur durch die Wiederaufforstung können die zentralen Funktionen des Waldes – wie Wasser-, Boden- und Hochwasserschutz – gesichert werden. Aus diesem Grund haben wir ‚Gemeinsam zur Waldmeisterschaft‘ auch in unserem Konzept zur UEFA EURO 2024 verankert und ich danke insbesondere unserem Botschafter Prof. Jörg Junhold für sein großes Engagement in der Sache.“

Auf dem Weg zur UEFA EURO 2024 haben sich die Host City Leipzig und der Zoo Leipzig die Waldmeisterschaft zum Ziel gesetzt: Für alle vier Europameisterschafts-Spiele im kommenden Jahr sollen jeweils 2024 Bäume gepflanzt werden. Mitmachen kann jeder ab einer Spende von 5 Euro mit einem Baum-Einzelspieler, einer Baum-Mannschaft, einem Baum-Verein oder eine Waldmeisterschaft.

Die ersten 2024 Bäumchen wurden bereits im Frühjahr in der Erde gepflanzt, heute folgten die nächste 2024 Setzlinge– damit heißt es Halbzeit für das nachhaltige Projekt.
(www.waldmeisterschaft.team)

„Ich freue mich, dass bereits so viele Privatpersonen und erste Unternehmen sich an der Aktion beteiligen. Auf dem Weg zum Ziel helfen uns finanzielle Spenden genauso wie die heutige tatkräftige Hilfe aller Teilnehmer“, betont Leipzigs Zoodirektor und Euro-Botschafter Prof. Jörg Junhold und wirbt für weitere Unterstützung: „Die Aktion ist auch für Unternehmen eine gute Möglichkeit, ihren Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten und einen Teil ihres CO²-Abdruckes auszugleichen.“ Nach dem Pflanzen ging es für Prof. Junhold direkt nach Düsseldorf zur Preisverleihung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises, den der Zoo Leipzig als erster deutscher Zoo heute Abend erhält.

Das Projektziel in Battaune im Landkreis Nordsachsen ist eine standort- und klimaangepasste Wiederaufforstung von durch Dürre und Borkenkäferbefall abgestorbenen Waldflächen. Durch die Wiederbewaldung werden die natürlichen Waldfunktionen – z. B. als Erholungs- und Lebensraum, Klima-, Boden- und (Grund-)Wasserschutz – nachhaltig gesichert.

Der nächste Pflanztermin findet im Frühjahr 2024 statt. Alle Unterstützer können bis dahin die nächsten Bäume spenden und unter www.waldmeisterschaft.team mitmachen.

Prof. Jörg Junhold
Zoodirektor





Verschiedenes 

Wilhelma Stuttgart: Nachwuchs bei den Tokos

Wilhelma Stuttgart: Nachwuchs bei den Tokos
(c) Foto: Wilhelma Stuttgart

Ein junger Großschnabel in der Afrika-WG

Im Giraffenhaus in der Wilhelma gibt es Nachwuchs – allerdings nicht bei den Langhälsen, sondern bei den Von-der-Decken-Tokos, die dort ihre Voliere haben. Tokos gehören zu den Nashornvögeln, einer Familie mit etwa 50 Arten, die in den Tropen Asiens und Afrikas beheimatet ist. Charakteristisch ist ihr langer, dicker gebogener Schnabel, der an das Horn eines Nashorns erinnert.

Das Vogeljunge ist bereits vor rund zwei Monaten geschlüpft, zu sehen ist es aber erst jetzt. Tokos sind wie alle Nashornvögel Höhlenbrüter: Um sich selbst, das Gelege und die frisch geschlüpften Küken vor Schlangen und anderen Fraßfeinden zu schützen, mauert sich das Weibchen vor oder nach der Eiablage in seiner Bruthöhle buchstäblich ein. Mit einer Mischung aus Lehm, Kot und Fruchtbrei verschließt es den Eingang und lässt nur eine kleine Öffnung frei, durch die das Toko-Männchen seine Familie während der Brut- und Nestlingszeit mit Futter versorgt. Die Höhle wird während dieser Zeit sauber gehalten, indem der Kot von den Eingeschlossenen nach draußen befördert wird. Erst wenn es in der Höhle zu eng wird, hackt sich das Weibchen den Weg nach draußen – und mauert die Jungvögel wieder ein. Gemeinsam versorgen jetzt die Eltern die Jungen, die die Bruthöhle erst verlassen, wenn sie flügge sind.

Von-der-Decken-Tokos leben in Trockenwäldern und Savannen Ostafrikas. Benannt wurde die Vogelart nach dem deutschen Afrikaforscher Baron Karl Klaus von der Decken. In ihrer Heimat kooperieren die großschnäbeligen Insektenfresser mit Zwergmangusten. Wenn die kleinen Raubtiere auf Nahrungssuche gehen, scheuchen sie geflügelte Insekten wie Heuschrecken auf, die sich die Vögel aus der Luft schnappen. Die Tokos revanchieren sich als Alarmanlage: Sie schlagen Krach, wenn sich große Beutegreifer aus der Luft nähern, die den Mangusten gefährlich werden können.

Von-der-Decken-Tokos gehören mit einer durchschnittlichen Größe von 35 Zentimetern eher zu den kleinen Nashornvögeln. Am anderen Ende der Skala rangiert der Doppelhornvogel, der ebenfalls zum Bestand des Zoologisch-Botanischen Gartens Stuttgart gehört. Aktuell befindet sich die asiatische Nashornvogel-Art, die über einen Meter groß werden kann, allerdings hinter den Kulissen und ist nicht zu sehen.

zum Bild oben:
Der Nachwuchs ist mittlerweile von den Elternvögeln kaum zu unterscheiden. Vor allem dem Weibchen sieht er zum Verwechseln ähnlich.
(c) Foto: Wilhelma Stuttgart

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Verschiedenes 

Vier Milliarden Wegwerftüten aus Papier für Brot und Brötchen

Miller: EU muss alle Einwegverpackungen reduzieren / Papierverpackungen nicht generell besser als Plastik

Berlin, 17.11.23 – Anlässlich der Europäischen Woche der Abfallvermeidung, die am 18. November beginnt, macht der NABU auf die in Deutschland ansteigenden Abfälle durch Papierverpackungen aufmerksam. Allein für frische Backwaren landen in Deutschland jährlich vier Milliarden Papiertüten im Müll, wie eine Studie der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM) im Auftrag des NABU zeigt. Statt auf Mehrweglösungen zu setzen, werden Plastiktüten im Supermarkt durch Papiertüten mit Plastikfenster ersetzt, deren Verbrauch sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt hat. Dies entspricht dem allgemeinen Trend, Plastikverpackungen durch Papier oder Einwegglas auszutauschen, obwohl letztere nicht immer ökologischer und Mehrweglösungen oft möglich sind.

„Im Gegensatz zu Plastik hat Papier ein grünes Image. Dabei verschlingt die Herstellung von Papier extrem viel Holz, Energie, Wasser und Chemikalien. Papier ist, wie auch Einwegglas, nicht per se ökologischer als Plastik“, betont NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. „Dies muss auch bei den Verhandlungen zur neuen EU-Verpackungsverordnung berücksichtigt werden: Deutschland muss sich gegen die Sonderbehandlung von Papierverpackungen stellen, wie sie ausgerechnet der EU-Umweltausschuss will“, fordert Miller. Der Ausschuss hat sich jüngst gegen die Pläne der EU-Kommission positioniert, Mehrwegquoten für To-go-Verpackungen einzuführen. Während die Kommission vorschlägt, alle überflüssigen Vorverpackungen für Obst und Gemüse zu verbieten, möchte der Ausschuss dies auf Plastikverpackungen beschränken. „Die EU darf kein Förderprogramm für Papierverpackungen auflegen. Wir brauchen vielmehr materialübergreifende Regelungen, die den ökobilanziellen Erkenntnissen über Verpackungen gerecht werden und Mehrweg in der Breite etablieren“, fordert Miller weiter.

„Papierverpackungen bestehen immer öfter nicht nur aus reinem Papier: Sie enthalten Beschichtungen, verklebte Folien oder Chemikalien, wenn sie für feuchte oder fettige Lebensmittel bestimmt sind. Das ist sehr schlecht fürs Recycling“, erläutert Katharina Istel, NABU-Verpackungsexpertin. „Und selbst wenn eine Papierverpackung gut zu recyceln ist, ist der Bedarf an Bäumen nicht zu unterschätzen: In Lebensmittelverpackungen kann man aus Gesundheitsgründen nur in Ausnahmefällen Altpapier einsetzen. Unabhängig vom Material müssen wir den Verpackungsverbrauch reduzieren, zum Beispiel mit Mehrweg: Mit Mehrwegbeuteln lassen sich auch beim Einkauf von Brot und Brötchen gut Ressourcen schonen.“

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Veranstaltungen 

Abtauchen in die faszinierende Welt der Fische

Abtauchen in die faszinierende Welt der Fische
Kuhkofferfisch im Aquarium (c) Zoo Leipzig

Entdeckertage Fische mit exklusiven Einblicken

Abtauchen in den faszinierenden Lebensraum Wasser: Am 18. und 19. November stehen der Lebensraum Wasser und dessen tierischen Bewohner im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit im Zoo Leipzig. Tierpfleger des Aquariums gewähren an diesen beiden Tagen besondere Einblicke in ihren täglichen Arbeitsbereich, nehmen die Besucher mit auf ihren Tauchgang in den überfluteten südamerikanischen Tropenwald des 120 Kubikmeter großen Panoramabeckens, führen sie im Rahmen einer Exklusivtour in die rückwärtigen Bereiche des unlängst modernisierten Aquariums und berichten im Zuge von Kommentierungen über ihre Schützlinge. In der Tropenerlebniswelt Gondwanaland stellen die Pfleger unter anderem die beeindruckenden und im südamerikanischen Süßwasser vorkommenden Arapaimas vor, außerdem nehmen Zoolotsen Interessierte mit zu einer geführten Bootstour auf dem Urwaldfluss Gamanil, und die stattfindenden Techniktouren zeigen den Besuchern das technisch anspruchsvolle Know-how im Untergeschoss der Halle eindrücklich auf.

Futterausstellungen, Tiergesichterschminken, Erinnerungsfotos mit Zoo-Maskottchen Tammi (täglich von 10 bis 13 Uhr) sowie weitere Angebote zum zentralen Thema der Entdeckertage runden das Programm für die Besucher passend ab.

Die Exklusivtouren im Aquarium und in Gondwanaland können online über die Website gebucht werden: Entdeckertage Fische | Zoo Leipzig (zoo-leipzig.de) Einen kompletten Überblick zum Programm der Entdeckertage finden Sie ebenfalls über die verlinkte Website.

Prof. Dr. Jörg Junhold
Zoodirektor

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Verschiedenes 

Schutzgebiete halten Naturkrise nicht auf

Breitkreuz: Brauchen mehr Rückzugsorte für Tiere und Pflanzen, um Artensterben etwas entgegenzusetzen

Berlin, 15.11.23 – Eine aktuelle Studie des Forschungsteams um den Biologen Axel Hochkirch kommt zu dem Schluss, dass der Erhaltungszustand der untersuchten europäischen Flora und Fauna massiv bedroht ist. Die Schätzungen des Weltbiodiversitätsrats (IPBES) aus dem Jahr 2019 liegen dabei weit unter den tatsächlichen Bedrohungen. Primär durch Lebensraumzerstörung und wirtschaftliche Ausbeutung sind fast 20 Prozent der europäischen Land-, Süßwasser- und Meeresarten vom Aussterben bedroht. Dies hat zur Folge, dass sich die Zahl der in den nächsten 100 Jahren laut Weltbiodiversitätsrat (IPBES) weltweit vom Aussterben bedrohten Arten von einer Million auf fast zwei Millionen verdoppelt. Insekten machen hierbei rund 75 Prozent der globalen Artenvielfalt aus.

NABU-Insekten-Expertin Dr. Laura Breitkreuz: „Insekten, und hier vor allem Bestäuber, die für die Landwirtschaft von enormer Bedeutung sind, verschwinden im großen Maßstab. Das Artensterben macht nicht an geografischen Grenzen Halt. Vielmehr beobachten wir eine stetige globale Entwicklung, die uns Anlass zu großer Sorge gibt. Denn neben dem Wert, den Insekten unter anderem durch Bestäubung und Bodenfruchtbarkeit für uns Menschen haben, dienen sie anderen Tierarten als Lebensgrundlage. Wenn diese als Nahrung wegfallen, löst das Kettenreaktionen aus, die unsere Natur zerstören. Tiere sind dabei leider nicht so schnell anpassungsfähig wie Menschen, die an technologischen Strategien arbeiten können.“

Der NABU verweist mit Blick auf die erschütternden Zahlen der aktuellen Analyse, die deutlich mehr Daten als in vorangegangenen Studien zusammenbringt, auf seine Forderung nach einer ambitionierten Nationalen Biodiversitätsstrategie mit konkreten Maßnahmen und messbaren Zwischenzielen. Deutschland muss endlich seinen Beitrag zum Biodiversitätsschutz im Einklang mit dem Weltnaturabkommen und der EU-Biodiversitätsstrategie leisten. Im Hinblick auf die weiter zu entwickelnden Schutzgebiete in Deutschland spricht sich der NABU dafür aus, finanzielle und personelle Ressourcen zum effektiven Schutz der Schutzgebiete an Land und Meer zur Verfügung zu stellen. Wir brauchen mehr Schutzgebiete, in denen die Natur einen deutlichen Vorrang vor wirtschaftlichem Nutzen hat.

Hintergrund:
Am Beispiel der Insekten lässt sich exemplarisch erahnen, welche Szenarien die aktuellen Zahlen der Studie befürchten lassen. Aber neben Insekten (24 Prozent) sind auch Pflanzen (27 Prozent) und Wirbeltiere (18 Prozent) bedroht. Nur die Hälfte aller bedrohten Arten wurde zudem in Schutzgebieten gefunden. Die bisher ausgewiesenen Flächen scheinen folglich nicht auszureichen und nicht genügend Schutz zu bieten. Dabei ist die Ausweitung entsprechender Schutzflächen Teil des Weltnaturabkommens, dem sich Deutschland auf der Weltnaturkonferenz in Montreal (CBD COP 15) im Dezember 2022 verpflichtete, um den Verlust der Biodiversität bis 2030 durch rasches Handeln zu stoppen und umzukehren. Welche Priorität das Abkommen in nationaler Politik hat, zeigt sich daran, dass der im Bundesumweltministerium zu erarbeitende Entwurf für eine Nationale Biodiversitätsstrategie unzureichend ambitioniert formuliert wurde, keine Maßnahmen benennt und zudem noch immer nicht in die Ressortabstimmung gegangen ist. Das erste von 7 Jahren des Umsetzungszeitraums ist damit bereits verstrichen.

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