Grüne Quellen
Mittwoch, 8. Mai 2024 Uhr

 
ProlixLetter
Mittagstisch
Prolix-Gastrotipps
Prolix-Studienführer
Ökoplus Freiburg
56plus
lesen-oder-vorlesen
wodsch

 

 
Kontakt
Werbung
Disclaimer
Datenschutzerklärung
Impressum
 
Prolix-Verlag
 
oekoplus-freiburg.de
Guten Abend liebe Besucher unserer Webseite!
 
In Ergänzung unserer Webseite oekoplus-freiburg.de möchten wir hier nach Stichworten sortiert Adressen und Tipps für ein ökologisches Miteinander zusammentragen.
 
Wir laden jeden Besucher ein, weitere Tipps und Informationen mit unserem kostenlosen ProlixLetter zu abonnieren: Bestellung auf der Webseite www.prolixletter.de in der rechten Spalte oben.
 
Sollten Sie Fragen, Anregungen oder Verbesserungsvorschläge zu dieser Webseite haben, nehmen Sie bitte per eMail mit uns Kontakt auf. Wir sind offen und für jeden Hinweis dankbar!
Viel Spaß auf unseren Seiten wünscht Ihnen
 
 
Ihre Prolix Redaktion


Verschiedenes 

Recht auf Reparatur

Breites Bündnis fordert bundesweiten Reparaturbonus

Gemeinsame Pressemitteilung von INKOTA-netzwerk e. V., Runder Tisch Reparatur e.V., Germanwatch e. V. und Naturschutzbund Deutschland e. V.

Berlin, 26.6.23 - Reparaturen sollen erschwinglich und attraktiv werden: 20 zivilgesellschaftliche Organisationen und Unternehmen fordern die Bundesregierung auf, einen bundesweiten Reparaturbonus einzuführen. Für Reparaturen an Elektro- und Elektronikgeräten soll der Staat
50 Prozent der Reparaturkosten mit bis zu 200 € erstatten. Dafür startet das Bündnis am heutigen Montag eine gemeinsame Petition, mit der sich Verbraucher*innen der Forderung anschließen können.

„Wir fordern, dass Reparaturen zu 50 Prozent und mit bis zu 200 Euro gefördert werden. Ein Reparaturbonus schont das Klima, minimiert den enormen Ressourcenverbrauch, entlastet Bürger*innen in Zeiten steigender Lebenshaltungskosten und fördert die lokale Wirtschaft“, so Katrin Meyer, Koordinatorin des Runden Tisch Reparatur.

„Unser viel zu hoher Verbrauch an metallischen Rohstoffen trägt massiv zur Klimakrise bei und führt zu Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung im Globalen Süden. Die Bundesregierung hat sich zwar im Koalitionsvertrag zur Senkung des Rohstoffverbrauchs und zum Recht auf Reparatur bekannt, mehr ist bisher aber nicht passiert“, kritisiert Julius Neu, Referent für Rohstoffpolitik, Wirtschaft und Menschenrechte bei INKOTA. Aktuell erarbeitet die Bundesregierung eine Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie – dort sollte der Reparaturbonus verankert und die Senkung des Rohstoffverbrauchs eingeleitet werden. Das Bündnis ruft die Bundesregierung ebenfalls dazu auf, das Anfang 2022 angekündigte Aktions- und Förderprogramm „Reparieren statt Wegwerfen“ schnellstmöglich zu veröffentlichen.

Hohe Reparaturkosten sind unter anderem dafür verantwortlich, dass weniger repariert wird und Produkte schneller zu Abfall werden. „Der Reparaturbonus ist ein bürgernahes Beispiel dafür, wie zirkuläres Wirtschaften über Recycling hinaus politisch gestützt werden kann", erklärt Luisa Denter, Referentin für Ressourcenpolitik und zirkuläres Wirtschaften bei Germanwatch.

Der Reparaturbonus ist nach Ansicht des Bündnisses nur ein erster Schritt zu einem umfassenden Recht auf Reparatur. Die Regierung ist in der Pflicht, innovative Maßnahmen umzusetzen, um das Reparieren wieder attraktiver für Verbraucher*innen zu machen. „Damit mehr repariert werden kann, muss die Politik kluge Rahmenbedingungen setzen. Angefangen von verfügbaren und erschwinglichen Ersatzteilen bis hin zu Produkten, die langlebig und leicht zu reparieren sind“, so Indra Enterlein, NABU-Teamleitung Ressourcenpolitik.

Jeder Mensch in Deutschland produziert etwa 20 Kilogramm Elektroschrott im Jahr. Nicht einmal ein Viertel aller defekten Elektrogeräte wird aktuell repariert. Dabei zeigen Umfragen, dass Verbraucherinnen und Verbraucher gern mehr reparieren würden, Reparaturen aber zu aufwändig und teuer sind. In Thüringen und Österreich wurde bereits ein Bonus eingeführt, der stark nachgefragt wird. Die Petition kann on- und offline unterzeichnet werden.

Mehr







Verschiedenes 

Ein Baumbewohner mit Wohnungsnot

Ein Baumbewohner mit Wohnungsnot
Siebenschläfer (c) NABU/Hans-Martin Kochanek

NABU bittet um Rücksicht auf Siebenschläfer / Siebenschläfer-TV wieder gestartet

Berlin/Leverkusen, 23.06.23 – Knopfaugen, buschiger Schwanz und auf der Suche nach einem Zuhause: Zum Siebenschläfertag am 27. Juni macht der NABU auf die schwierige Situation des Kleinsäugers aufmerksam.

Der Siebenschläfer (Glis glis) ist ein nachtaktives Nagetier aus der Familie der Bilche. Er lebt in natürlichen Baumhöhlen in Mischwäldern mit alten Baumbeständen oder alten Streuobstwiesen. Manchmal bezieht er auch Vogelnistkästen. Von Oktober bis Mai sind die Siebenschläfer im Winterschlaf. Ab Ende Mai geht der Bilch dann auf Futter- und Partnersuche. Die Weibchen bekommen nach 30-tägiger Tragezeit vier bis sechs Junge, die blind und ohne Fell geboren werden. Aufgrund der Lebensraumverluste hat es allerdings jede neue Generation schwerer.

„Der Lebensraum für den Siebenschläfer wird knapper, auch weil es immer weniger Streuobstwiesen mit alten Obstbäumen und alte Mischwälder gibt“, sagt Elena Kortmann, NABU-Artenschutzkoordinatorin. „Es fehlen Lebensräume mit alten Bäumen, wo die Siebenschläfer in ausgefaulten Astlöchern, Rissen und Spalten ihre Schlafhöhlen bauen können. Finden sie solche Unterkünfte nicht, gehen sie mitunter auch in menschliche Behausungen und nehmen beispielsweise Dachböden und Gartenhütten in Beschlag.“ Weil sie nachtaktiv sind, werden sie durch Lärm sowie durch Verschmutzungen mit Kot und Urin manchmal auch zu etwas lästigen Untermietern. So mancher Haus- oder Gartenbesitzer versucht dann, die Tiere loszuwerden. „Siebenschläfer stehen allerdings unter Schutz und dürfen weder verletzt noch getötet werden“, betont Kortmann. „Da sie in einigen Gegenden in Deutschland schon deutlich abgenommen haben, sollte man sich an den niedlichen Bilchen trotz kleiner Störungen erfreuen.“ Im Oktober wird es dann ohnehin schon wieder ruhig, denn dann gehen die Siebenschläfer in ihren siebenmonatigen Winterschlaf.

Um den Menschen die geheimnisvolle Welt der Siebenschläfer näher zu bringen und auf ihre schwierige Situation aufmerksam zu machen, hat der NABU Leverkusen wieder sein Siebenschläfer-TV gestartet: von Juni bis Mitte Oktober kann man hier exklusiv den Kobolden der Nacht direkt ins Nest schauen und die Aufzucht der Jungen über zwei Live-Webcams verfolgen, die täglich zwischen 7 und 23 Uhr das Geschehen übertragen

Mehr




Veranstaltungen 

Jetzt noch rasch zum Tag des offenen Denkmals® anmelden

Jetzt noch rasch zum Tag des offenen Denkmals® anmelden
(c) Schwarzwaldverein Reichenbach e.V.

Anmeldeschluss für Deutschlands größtes Kulturevent ist der 30. Juni

Der Tag des offenen Denkmals am zweiten Sonntag im September ist seit 30 Jahren das Highlight im Kalender vieler Kulturfans – und aller, die es werden möchten. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) koordiniert bundesweit Deutschlands größtes Kulturevent und lädt alle Denkmaleigentümer, Vereine und Initiativen in der Denkmalpflege ein, um am 10. September 2023 gemeinsam runden Geburtstag zu feiern. Wer sein Programm bis zum 30. Juni anmeldet, erscheint ab August im bundesweiten Programm auf der Website und in der neuen App. Anmeldung und weitere Infos unter: registrierung.tag-des-offenen-denkmals.de

Der Tag des offenen Denkmals steht im Jubiläumsjahr unter dem Motto „Talent Monument“ – jedes Denkmal rückt mit seinen einzigartigen Merkmalen ins Rampenlicht. Drei Jahrzehnte Begeisterung für die Denkmalkultur Deutschlands und ihren Schutz lässt schon jubeln: Der Aktionstag bietet allen Besuchern einen vielseitigen Einblick in die Denkmalpflege. Für Veranstaltende ist der Tag von großer Bedeutung, denn er zeigt auf großer Bühne deren Engagement für die vielen Kleinode, die sie tagtäglich hegen und pflegen. Ein Veranstalter aus Rheinland-Pfalz, der bereits zum 13. Mal dabei ist, spricht für viele Teilnehmer: „Wir, als kleine Ortsgemeinde mit ca. 600 Einwohnern, können kulturell nicht mit den großen Denkmalen mithalten. Deshalb ist es besonders schön, wenn es eine bundesweite Veranstaltung gibt, bei der wir uns anschließen können. So können wir auch unsere Einwohner für den Denkmalschutz begeistern.“ Eine Veranstalterin aus Niedersachsen, die 2022 zum ersten Mal teilgenommen hat, zeigt sich ebenfalls begeistert über den Austausch, der durch den Tag des offenen Denkmals angeregt wird. „Machen Sie mit, öffnen Sie Tür und Tor und machen Sie sich bereit für einen inspirierenden Tag mit interessanten Gästen!“ Die DSD unterstützt seit 30 Jahren die Veranstaltenden: Als Koordinatorin hilft sie mit zahlreichen Service-Angeboten – etwa kostenfreien Werbematerialien und überregionaler Pressearbeit – um das größte Fest für den Denkmalschutz in Deutschland weithin sichtbar zu machen. Oder den engagierten Denkmalfreunden mit Tat und Rat bei der Planung und Bewerbung ihrer Veranstaltungen beizustehen – Wer Fragen rund um die Anmeldung hat, kann sich auch in diesem Jahr an die Tag des offenen Denkmals-Hotline wenden: von montags bis donnerstags 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr unter 0228 9091-442 oder per E-Mail an: info@tag-des-offenen-denkmals.de. Weitere Services unter: www.tag-des-offenen-denkmals.de/veranstalter.

Der Tag des offenen Denkmals® ist die größte Kulturveranstaltung Deutschlands. Seit 1993 wird sie von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), die unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten steht, bundesweit koordiniert. Die DSD ist für das Konzept des Aktionstags verantwortlich, legt das jährliche Motto fest und stellt ein umfassendes Online-Programm sowie zahlreiche kostenlose Werbemedien zur Verfügung. Sie unterstützt die Veranstalter mit bundesweiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit sowie einem breiten Serviceangebot. Der Tag des offenen Denkmals ist der deutsche Beitrag zu den European Heritage Days. Mit diesem Tag schafft die Stiftung große Aufmerksamkeit für die Denkmalpflege in Deutschland. Vor Ort gestaltet wird der Tag von unzähligen Veranstaltern – von Denkmaleigentümern, Vereinen und Initiativen bis hin zu hauptamtlichen Denkmalpflegern –, ohne die die Durchführung des Tags des offenen Denkmals nicht möglich wäre. Der Tag des offenen Denkmals ist eine geschützte Marke der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.

Mehr




Verschiedenes 

Nachhaltige Gastronomie – weil’s besser schmeckt

Nachhaltige Gastronomie – weil’s besser schmeckt
Gastronomie (c) Marion Hunger / Slow Food

Zum Tag der nachhaltigen Gastronomie am 18. Juni weist Slow Food Deutschland darauf hin, dass Restaurants, Gasthäuser und Kantinen zentrale Orte für die Ernährungswende sind. Hier wird sie von nachhaltig arbeitenden Köchinnen und Gastronomen mitgedacht und praktisch umgesetzt. Stellvertretend dafür steht bei Slow Food die Chef Alliance mit aktuell 79 Köch*innen; auch der Restaurant-Guide Genussführer ebnet den Weg zu nachhaltigen Speiseplänen. Diese Netzwerke sind aus Slow-Food-Sicht zukunftweisend und verdienen mehr Aufmerksamkeit und Unterstützung.

Die Gastronomie als Akteur der Außer-Haus-Verpflegung ist für die Umsetzung eines zukunftsfähigen Lebensmittelsystems, das die Menschen- und Planetengesundheit zur Prämisse hat, von großer Bedeutung. Die Köchinnen und Wirte, die sich bei Slow Food vernetzen, wissen das und setzen zukunftsweisende Menüs nicht nur am Tag der nachhaltigen Gastronomie, sondern 365 Tage im Jahr leidenschaftlich um. Sie zeigen sich für Mensch, Tier und Umwelt ihrer Region, die dortige Wertschöpfung sowie für ihre Teams verantwortlich, arbeiten mit regional-saisonalen sowie qualitativ hochwertigen Lebensmitteln und forcieren kurze Transportwege. Sie kennen den Ursprung ihrer eingesetzten Zutaten, zeigen ihren Gästen, was sich bei Erzeugung, Verarbeitung und Genuss von Lebensmitteln verbessern muss und erreichen sie mit Kopf und Bauch.

Netzwerke wie die Chef Alliance sind die Voraussetzung, um das leisten zu können. Dafür stehen die Mitglieder miteinander im Austausch, sie unterstützen sich mit Ressourcen, Gedanken und Know-how. Das Teilen von Ideen und Zielen inspiriert und motiviert sie, weshalb viele ihrer Events in 2023 unter dem Motto „Teilen“ stehen – auch am Tag der nachhaltigen Gastronomie. „Diese Art gastronomischer Arbeit und solidarisch-kulinarischen Miteinanders kann Zukunft gestalten,“ ist Jens Witt, stellvertretender Vorsitzender von Slow Food Deutschland überzeugt. „Die Kolleginnen und Kollegen sorgen mit ihrem Wirken in der Küche für Genuss und Sättigung. Indem sie ihren Gerichten die passende Note gesellschaftlichen Engagements verleihen, unterstützen sie zugleich die Ernährungswende breitenwirksam sowie alltagsnah.“ Slow Food appelliert zum Tag der nachhaltigen Gastronomie an Verbraucher*innen und Politik, diese Netzwerkgastronomie zu unterstützen.

Die Chef Alliance ist ein wachsendes Slow-Food-Bündnis von Köch*innen, das weltweit rund 1.220 Mitglieder umfasst, 79 davon in Deutschland. Sie setzen Erzeuger*in, Gastronomie und Verbraucher*in miteinander in Beziehung und tragen durch ihr Handeln zu Erhalt und Ausbau biologischer Vielfalt, abwechslungsreichen Kulturlandschaften, Klimaschutz, regionaler Wertschöpfung und letztlich zur Transformation der Art und Weise, wie wir uns ernähren, bei. Nicht nur das, was am Ende auf dem Teller liegt, soll nachhaltig sein, sondern auch das Reinigungsmittel, die Verpackung, der Energieaufwand sowie Arbeitsverhältnisse und Lieferketten.

Mehr




Verschiedenes 

Ökotipp: Stadtbäume richtig gießen

Im Sommer machen Bäume das Leben in der Stadt erträglicher. Doch auch sie leiden bei hohen Temperaturen und ausbleibenden Regen. Das Problem: Zuständige Ämter können bei extremer Hitze gar nicht alle Bäume versorgen.

Insbesondere junge Bäume brauchen im Sommer Starthilfe. Sie sind noch nicht tief verwurzelt und trocknen daher schneller aus. Dabei gilt es beim Gießen Einiges zu beachten.

Mehr




Verschiedenes 

Kleine Juwelen sollen sich im Zoo Karlsruhe vermehren

Kleine Juwelen sollen sich im Zoo Karlsruhe vermehren
© Stadt Karlsruhe, Zoologischer Stadtgarten, Timo Deible

Farbenprächtige Stummelfußkröten im Exotenhaus zu sehen
Erste Zoohaltung in Europa

Im Zoo Karlsruhe gibt es eine neue Tierart. Es ist eine der am stärksten bedrohten Amphibienarten der Welt, die Rio-Pescado-Stummelfußkröte (Atelopus balios). In keinem anderen Zoo in Europa sind diese farbenprächtigen und nur drei bis vier Zentimeter großen Tiere bislang zu sehen, die ausschließlich im Südwesten Ecuadors vorkommen.

Von der Weltnaturschutzunion IUCN wird die Art nicht nur als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft, sie galt bereits als ausgestorben, bis Forscher einzelne Tiere im Jahr 2010 wiederentdeckten. Heute findet sie sich auf der Liste der 100 am stärksten bedrohten Arten der Welt wieder.

Zootierarzt Dr. Lukas Reese erläutert: „Die ganze Gattung der Stummelfußkröten steht wie keine andere für das weltweite Amphibiensterben. Sie leidet nicht nur unter der Vernichtung der Lebensräume, sondern auch unter einem aggressiven Hautpilz, dem Chytridpilz, der sich mittlerweile weltweit verbreitet hat. Dieser setzt den Stummelfußkröten wie kaum einer anderen Amphibiengattung zu. Niemand weiß, ob diese Tiere in zehn Jahren überhaupt noch in der Natur vorkommen.“

In Ecuador wird die Art daher seit ihrer Wiederentdeckung in einem Artenschutz-Zentrum besonders gehütet. Im Centro Jambatu ist es bereits mehrfach gelungen, die Stummelfußkröten nachzuzüchten. Mittlerweile sind es dort genügend Nachkommen, sodass die verantwortlichen Fachleute einige Tiere für weitere Back-Up-Populationen zur Verfügung stellen.

„Wir haben bei anderen Arten bereits mit der Organisation Citizen Conservation erfolgreich zusammengearbeitet, auch bei den Stummelfußkröten ist sie der perfekte Partner“, sagt Reese. In Citizen Conservation bündeln Zoos, Forschungseinrichtungen und viele engagierte Privathalter ihre Kräfte, um gesunde Reservepopulationen in Menschenobhut durch gezielte Zucht aufzubauen.

Projekt bereits 2018 gestartet

Gestartet wurde das Projekt bereits 2018 von Frogs & Friends mit der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde (DGHT) und dem Verband der Zoologischen Gärten (VdZ), dem auch der Zoo Karlsruhe angehört.

„Die Rio-Pescado-Stummelfußkröte eignet sich sehr gut für das Projekt und soll an verschiedene Zoos und Privathalter verteilt werden“, berichtet Dr. Johannes Penner von Citizen Conservation. Er hat den Import von 30 Nachzuchttieren aus dem Centro Jambatu nach Deutschland organisiert. „Das ist nicht wirklich einfach, da aus Ecuador Tiere nur mit hohen Restriktionen ausgeführt werden dürfen. Zudem müssen viele Formalitäten erledigt werden“, so der Biologe.

Ein Team aus Karlsruhe hat die Tiere zusammen mit Penner vergangene Woche am Flughafen Frankfurt abgeholt und in den Quarantäneraum des Exotenhauses im Zoologischen Stadtgarten gebracht. „Wir mussten nach der Ankunft Tupferproben der Tiere nehmen und davon PCR-Untersuchungen veranlassen. Schließlich müssen wir sicher sein, nicht doch den für die Gattung besonders tödlichen Pilz einzuschleppen“, erzählt Reese, der im Zoo Karlsruhe auch Kurator für Reptilien und Amphibien ist. Erst nach dem Erhalt des negativen Ergebnisses durften die ersten Tiere heute Vormittag in ein Terrarium umziehen, in dem sie auch von den Zoogästen bestaunt werden können.

Augenmerk auf die Zucht

„Wir wollen diese Tiere nicht einfach nur zeigen, der Fokus liegt eindeutig auf der Zucht“, betont der Zootierarzt. Ziel sei es, möglichst viele Tiere in Menschenobhut zu haben, um sie bei einem nicht unwahrscheinlichen Aussterben in der Natur später auch wieder in ihrem eigentlichen Habitat auswildern zu können, sollten die Bedingungen dafür wieder hergestellt sein.

„Die Zoos sind wie eine Arche und können zumindest bei einigen Arten gegen das Aussterben ankämpfen. Und dabei geht es nicht immer nur um die ganz großen Tiere wie Nashörner, Elefanten oder Tiger. Manchmal sind gerade die Zwerge wie diese Atelopus die kleinen Juwelen, die es zu bewahren gilt. Ich bin sehr froh, mit unserem Tierarzt gleichzeitig einen absoluten Amphibienfachmann in unseren Reihen zu haben“, stellt Zoodirektor Dr. Matthias Reinschmidt heraus. In Kooperation mit Citizen Conservation könne es so gelingen, Arten zu retten, die normalerweise nicht im Blickfeld der Öffentlichkeit stehen.

Die Rio-Pescado-Stummelfußkröte ist auf der Liste der 100 am stärksten bedrohten Arten der Welt zu finden.
© Stadt Karlsruhe, Zoologischer Stadtgarten, Timo Deible

Mehr




Veranstaltungen 

MorgenWald - Ein Dialog über den Wald der Zukunft

Was müssen und können wir tun, damit der Wald uns erhalten bleibt? Welche Bedeutung haben unsere Wälder zukünftig für uns? Wie erhalten wir sie als Lebensräume für eine möglichst breite Artenvielfalt? Was können wir von Wäldern lernen in Bezug auf einen nachhaltigeren Umgang mit Ressourcen?
Diesen und weiteren Fragen widmen wir uns bei der Veranstaltung „MorgenWald“ am Freitag, 23. Juni, von 14 bis 18 Uhr im Waldhaus Freiburg (Wonnhaldestraße 6).

In fünf unterschiedlichen Themengebieten widmen sich Bürgerinnen und Bürger aus der Region einen Nachmittag lang den oben genannten Fragen und sammeln dabei Ideen und Impulse. Dies geschieht nicht nur verbal und schriftlich, sondern auch kreativ durch Tun und Gestalten im Wald. Die gewonnenen Ideen werden am Ende zu einem MorgenWald zusammengetragen.

Anmeldung oder Fragen werden unter info@sdw-bw.de oder telefonisch unter 0711 616032 entgegengenommen. Weitere Informationen folgen nach Anmeldung.
Anmeldeschluss ist am Donnerstag, 15. Juni.

MorgenWald ist ein Angebot der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Landesverband Baden-Württemberg, und wird gemeinsam mit dem SDW Kreisverband Main-Tauber vor Ort umgesetzt. Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe gefördert. Die Teilnahme an MorgenWald ist dadurch grundsätzlich kostenfrei. Nähere Infos stehen auf morgenwald-sdw.de.

Mehr




Verschiedenes 

Pestizide ade

Pestizide ade

Startschuss für neue EU-weite politische Mitmachaktion für eine pestizidfreie Landwirtschaft

Juni 2023 – Die negativen Auswirkungen von Pestiziden auf Mensch, Tier und Umwelt sowie die externen und Folgekosten, die der Gesellschaft durch den Einsatz von Pestiziden entstehen, sind durch diverse Zahlen und Studien belegt. Slow Food startet deshalb heute zum Welttag der Lebensmittelsicherheit gemeinsam mit dem Bündnis Bienen und Bauern retten und anderen EU-Partnerorganisationen die europaweite Mitmachaktion "Pestizide ade", um so viele Bürger*innen wie möglich zum Handeln aufzufordern. Mit wenigen Mausklicks können die zuständigen Entscheidungsträger*innen mit einer Nachricht dazu aufgefordert werden, die geplante "Verordnung zur nachhaltigen Anwendung von Pflanzenschutzmitteln" (SUR) zügig noch in dieser Legislaturperiode zu beschließen und darin verpflichtende Maßnahmen für den Einsatz von Pestiziden festzulegen. Dieser politische Druck ist jetzt zwingend notwendig, da die Verordnung durch einige EU-Mitgliedsstaaten und die Agrarlobby behindert wird sowie durch die EU-Wahl im Frühling 2024 in den Hintergrund zu geraten droht.

„Im Jahr 2022 veröffentlichte die Europäische Kommission einen Vorschlag für eine neue Verordnung zur nachhaltigen Anwendung von Pestiziden (SUR), der darauf abzielt, den Einsatz von Pestiziden in der EU bis 2030 um 50 Prozent zu reduzieren, um die Natur und insbesondere Bestäuber sowie Menschen zu schützen. Diese EU-Pestizidverordnung wäre ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu einer deutlichen Reduzierung des Pestizideinsatzes", erklärt Madeleine Coste, Slow Food Advocacy Director. „Dieser Vorschlag stößt auf den erbitterten Widerstand der Agrarindustrie und ihrer Verbündeten, die sich dem wissenschaftlichen Konsens über die Notwendigkeit einer Umgestaltung unseres derzeitigen Lebensmittelsystems widersetzen, um die Ernährungssicherheit langfristig zu gewährleisten. Wir ermutigen alle EU-Bürgerinnen und Bürger deshalb, sich dringend zu beteiligen und die Entscheidungsträger*innen erneut an ihre Verantwortung zu erinnern, den Übergang zu gesunden und nachhaltigen Lebensmitteln voranzutreiben“, ergänzt Coste.

Mit der Teilnahme an der Mitmachaktion "Pestizide ade" können europäische Bürger*innen auf einfache Weise direkte, personalisierte Nachrichten an die Mitglieder des Europäischen Parlaments und die nationalen Minister*innen schicken und sie auffordern, die biologische Vielfalt, unsere natürlichen Ressourcen sowie die Zukunft der nächsten Generationen zu schützen, indem sie ehrgeizige Ziele zur Reduzierung des Pestizideinsatzes festlegen und die Verordnung auf den Weg bringen. „Mit dieser Kampagne ermutigt Slow Food europäische Bürgerinnen und Bürger, sich an einer demokratischeren Politikgestaltung zu beteiligen und die politischen Entscheidungsträger*innen aufzufordern, stärkere und ehrgeizige Pläne zum Pestizid-Ausstieg zu unterstützen: für die Bienen und andere Bestäuber, für die langfristige Lebensmittelsicherheit und für unsere Landwirt*innen und ländlichen Gebiete“, erklärt Marta Messa, Generalsekretärin von Slow Food.

„Verunreinigte Böden und Gewässer, der Verlust der biologischen Vielfalt sowie chronische Krankheiten, die mit Pestizidkontakt in Verbindung gebracht werden, sind nur einige der Folgen des intensiven Einsatzes chemischer Pestizide in der Landwirtschaft. Der Einsatz von Pestiziden gefährdet vor allem auch die Bestände der für unsere Ernährung so wichtigen Bestäuber wie Bienen und setzt somit die Zukunft unserer Ernährung aufs Spiel. Problematisch ist vor allem auch, dass sich der Einsatz von Pestiziden ebenfalls auf benachbarte Felder auswirken kann und somit die Existenz von Bio-Bäuer*innen gefährdet. Diese gehen aus dem aktuellen europäischen Agrarsystem als Verlierer*innen hervor. Auch dieser Missstand muss durch die Pestizidverordnung behoben werden. Die gute Nachricht aber ist, dass eine pestizidfreie Landwirtschaft möglich ist. Jetzt liegt es an den zuständigen Entscheidungsträger*innen, zu zeigen, dass sie Menschen- und Planetengesundheit vorne anstellen und die wahren Kosten der Landwirtschaft und des Pestizideinsatzes einkalkulieren, statt diese weiter auf die Gesellschaft und Bio-Bäuer*innen abzuwälzen“, kommentiert Nina Wolff, Vorsitzende von Slow Food Deutschland.

Dieser Übergang wird nicht allein geschehen: Die Mitgliedstaaten müssen die Landwirt*innen mit Beratungsdiensten unterstützen, um die Anwendung von nicht-chemischen Alternativen zu Pestiziden zu fördern, wobei der integrierte Pflanzenschutz (IPM) die Grundlage jedes Lebensmittelproduktionssystems (agronomische Maßnahmen sowie mechanische, physikalische und biologische Schädlingsbekämpfung) ist, und zwar als Teil einer ganzheitlichen Strategie, die zu nachhaltigen agrarökologischen Lebensmittelproduktionssystemen führt. Der Übergang zu einer pestizidfreien Landwirtschaft erfordert eine ganze Reihe von Maßnahmen. Um diesen Übergang zu fördern, sollten Subventionen in der Landwirtschaft an IPM und eine messbare Reduzierung des Pestizideinsatzes geknüpft werden.

Mehr






Seite 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25